Kapitel IX
Das Programm des Kremls
Imperialistische Ausweitung und Weltrevolution
Um Rußlands Absicht, Deutschland zu kontrollieren, zu begreifen, ist es zunächst notwendig, die allgemeinen Ziele und Ideen der Sowjetunion zu verstehen. Das Fehlen einer solchen Kenntnis ist hauptsächlich daran schuld, das unsere Führung unsere Beziehung zu Moskau so verpfuscht hat.
Das in Bewegung befindliche, aggressive Sowjet-Rußland, stellt eine Mischung des territorialen Ehrgeizes des alten russischen Imprialismus' und des kommunistischen Programms einer Weltrevolution dar. Ersteres fährt, wie zuvor, mit militärischer Macht und der Anziehungskraft des Pan-Slavismus' fort, zu dem nun die Kraft des Weltkommunismus hinzugekommen ist. Letzterer, wie immer, motiviert durch den kreuzzugähnlichen Drang ideologischen Fanatismusses, wird durch den expansionistischen Imperialismus an seiner Basis, Sowjet-Rußland, vorangetrieben. Indem sie sich gegenseitig unterstützen, stehen sie der Welt als bedrohliche Macht gegenüber.
Russische imperialistische Ausweitung, jetzt wie in vergangenen Jahren, bedroht britische Handelsrouten, strategische Ölreserven und wirtschaftliche Möglichkeiten. Russische Versuche, durch den Iran bis zum Persischen Golf vorzustoßen und durch die Dardanellen und Triest zum Mittelmeer, sind nicht tolerierbare Bedrohungen ihrer Verbindung nach Indien. Ebenso schädlich wirkt sich die wirkliche und mögliche Erweiterung der Sowjetunion selbst aus, weil, wo auch immer sie sich ausdehnt, sich die Tür zu internationalem Handel und finanziellen Operationen schließt, durch die Britannien gedeiht und ohne die es verhungert. Durch die Kraft des Weltkommunismus', bedroht die U.S.S.R. - die bereits die östliche Hälfte von Europa und wichtige Teile Asiens in ihre Einflußsphäre gebracht hat - andere Sektoren auf dem ganzen Erdball - in Asien, Afrika und Westeuropa, und sogar Amerika.
Und weil wir an unsere eigenen lebenswichtigen Interessen ebenso glauben wie die Briten an ihre, ist unsere Reaktion ähnlich der der Briten, und wir arbeiten eng zusammen.
Der Weltkommunismus, der auf den Lehren von Marx, Lenin, und nun Stalin basiert, malt den Kapitalismus als ein diabolisches Ausbeutungssystem, in welchem die besitzenden Klassen die Arbeiter durch das Lohnsystem ausbeuten. In Übereinstimmung mit dem Marxschen dialektischen Materialismus und den Wirtschaftslehren, glauben viele Kommunisten und Sozialisten, daß Kapitalismus an vorgezeichneten, konvulsiven Schüben von Wirtschaftskrisen, Kriegen und Katastrophen stirbt, daß das Ende der kapitalistischen Welt kurz bevorsteht und von einer Neuen Weltordnung des Sozialismus abgelöst wird.[1]
Die Kommunisten sehen es als ihre Mission an, den Prozeß des kapitalistischen Zerfalls und den Beginn des sozialistischen Jahrtausends mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu beschleunigen. Indem sie der Philosophie folgt, daß, wo die Macht ist, auch das Recht ist und daß das Ende die Mittel rechtfertigt, ist alles was sie tun, sogar in der Verkleidung von "Reform," dazu kalkuliert, den revolutionären Untergang des Privatbesitzes und des Lohnsystems zu beschleunigen! Kommunisten haben das Ziel, die Revolution anzuführen, die neue sozialistische Weltordnung zu kommandieren und die Führung der "Diktatur des Proletariats" zu übernehmen, durch das sie regiert werden soll.[2]
Das Hauptinstrument zur Durchführung dieser Mission ist die kommunistische Partei mit Zweigstellen in allen Ländern, und ihr Hauptquartier ist jetzt in Moskau. Es ist jedoch keine politische Partei im üblichen Sinn. Sie ist nicht gedacht, Stimmen zu sammeln, um durch legale Mittel an die Macht zu kommen, sondern sie ist ein durchtrainierter hochdisziplinierter Militärstab und die Führungsspitze der revolutionären Massen, Macht durch Gewalt an sich zu reißen und sie durch eine Schreckensherrschaft zu halten, "unbegrenzte Macht, die auf Gewalt beruht und nicht auf dem Gesetz." Mit den Worten Lenins, wie von Stalin zitiert:
Der erfolgreiche Sieg über den Kapitalismus erfordert eine genaue Beziehung zwischen der kommunistischen Partei und der revolutionären Klasse, dem Proletariat einerseits, und den Massen, d.h. denjenigen, die sich plagen und ausgenutzt werden, andererseits. Nur die kommunistische Partei, wenn sie wirklich die revolutionäre Klasse anführt, wenn sie die besten Repräsentanten der Klasse vereinigt, wenn sie sich aus vollkommen bewußten und ergebenen Kommunisten zusammensetzt, die erzogen und gestählt worden sind durch die Erfahrung eines hartnäckigen revolutionären Kampfes, wenn diese Partei sich erfolgreich und unzertrennlich mit dem ganzen Leben ihrer Klasse und durch diese Klasse mit der ganzen Masse der Ausgenutzten erfolgreich verbunden und die Klasse und diese Massen mit vollständigem Vertrauen erfüllt hat - ist nur eine solche Partei fähig, das Proletariat in dem schonungslosesten, entschiedensten und letzten Kampf gegen die Kräfte des Kapitalismus' zu führen.[3]
Die bekehrende Kraft der Partei besteht hauptsächlich durch die Unzufriedenheit der Massen mit der existierenden Ordnung, der der Kommunismus den ganzen Verdruß und die Mühe des Lebens zuschreibt. Die Partei zieht jeden Vorteil aus den vielen zugegebenen Fehlern des gegenwärtigen Systems, die zum großen Teil in der menschlichen Natur selbst begründet sind und in jeder Einrichtung enthalten sein würden. Sie gedeiht aus dem Versagen klassischer Wirtschaftspolitik, um Geschäftskrisen zu erklären oder zu verteidigen; der Unzulänglichkeit und Verzerrung orthodoxer Geschichte; dem Versagen der Kirche und ihrer Führung, die großen Themen unserer Zeit zu erkennen und ihnen gegenüberzutreten; der allgemeinen Tendenz, jene, denen es besser geht, zu beneiden und für persönliches Versagen und schlechte Anpassungsfähigkeit "dem System" die Schuld zuzuschieben; dem heimlichen Wunsch, den Sturz derjenigen zu sehen, die höhere Positionen erreicht haben - angeblich auf unrechtmäßige Weise oder durch persönliche Verbindungen anstatt aufgrund von Leistung - oder vielleicht sogar dabei zu helfen. Schließlich ist da die idealistische Anziehungskraft des Schlagwortes "Von jedem nach seinen Möglichkeiten zu jedem nach seinen Bedürfnissen." Die angebotene Aussicht scheint perfekte Bruderschaft und altruistisches Interesse an der Wohlfahrt seiner Mitmenschen zu sein, in scharfem Gegensatz zu dem kalten, eigennützigen Charakter von Privatunternehmen. Jedoch diejenigen, die sich von diesem Köder verlocken lassen, erkennen nicht, was Rußland gelernt hat, wenn es auch nicht gepredigt wird, nämlich, daß, wenn die Initiative für hervorragende Tätigkeit mit persönlicher Belohnung für entsprechende Leistung abgeschafft wird, in der Praxis Interesse und Leistung nachlassen und unter Druck, Versklavung oder schlimmeres nach sich zieht.
Das erste Land, das vom Kommunismus erobert wurde, war Rußland, das seit der bolschewistischen Oktober-Revolution im Jahre 1917, eine mächtige nationale Basis für internationale kommunistische Operationen bildete. Es werden nun starke Bemühungen gemacht den Eindruck zu erwecken, als sei der Internationale Kommunismus aufgelöst, daß nicht mehr länger eine Verbindung zwischen Rußland und kommunistischen Parteien in anderen Ländern besteht. Als Stalin kürzlich gefragt wurde, "Was ist Ihre Ansicht über die Behauptungen, daß die Taktiken der kommunistischen Parteien in Westeuropa von 'Moskau diktiert werden'? antwortete er, "Ich betrachte die Behauptungen als absurd und dem bankrotten Arsenal von Hitler und Goebbels entliehen zu sein."[4]
Doch in seinem eigenen Buch, Probleme des Leninismus', kürzlich von ihm überarbeitet, mit seiner Genehmigung in alle zivilisierten Sprachen übersetzt und durch kommunistische Parteien überall verteilt und von diesen als unbezweifelbares Evangelium akzeptiert, ruft Stalin: "Was anders ist unser Land, das Land, das den Sozialismus aufbaut, wenn nicht die Basis für die Weltrevolution?"[5] Indem er Lenin zitiert, sagt er:
Der Sieg des Sozialismus' ist möglich, wenn er zunächst von ein paar oder sogar von einem einzigen kapitalistischen Land übernommen wird. Das siegreiche Proletariat dieses Landes wird, nachdem die Kapitalisten enteignet und seine eigene sozialistische Produktion eingerichtet worden ist, sich gegen den Rest der kapitalistischen Welt erheben, die die unterdrückten Klassen anderer Länder anziehen, Aufstände unter ihnen gegen die Kapitalisten anzetteln und sogar, wenn es nötig sein sollte, mit bewaffneten Kräften gegen die ausbeutenden Klassen und ihre Staaten antreten.[6]
Es ist undenkbar, daß die Sowjetrepublik weiterhin für längere Zeit neben imperialistischen Staaten existieren könnte. Zum Schluß muß die eine oder andere Seite erobern. Bis dahin sind eine Anzahl von schlimmen Zusammenstößen zwischen der Sowjetrepublik und den bourgeoisen Staaten unvermeidlich. Das bedeutet, daß, wenn das Proletariat als die regierende Klasse regieren will und wird, muß es das auch durch militärische Organisation beweisen.[7]
Stalin sagt, daß alle, außer Verräter des Kommunismus', diese Ansichten übernehmen müssen, es ihnen zu verwehren, "hieße, den Internationalismus, den Leninismus im Stich zu lassen."[8] In seinen ebenfalls weithin übersetzten und verbreiteten Grundlagen des Leninismus' sagt Stalin:
Die Macht der Bourgeoisie zu stürzen und die Macht des Proletariats in einem einzigen Land einzusetzen, garantiert noch nicht den vollständigen Sieg des Sozialismus. Nach Festigung seiner Macht und danach die Führung der Bauern zu übernehmen, kann und muß das Proletariat des siegreichen Landes eine sozialistische Gesellschaft bilden. Aber bedeutet das, daß auf diese Weise das Proletariat einen vollständigen und endlichen Sieg des Sozialismus' sichert, d.h., bedeutet es, daß mit den Kräften eines einzigen Landes dieses schließlich den Sozialismus festigen und garantieren kann, daß das Land völlig gegen Einmischung gesichert ist, was bedeutet, gegen Herstellung des alten Zustandes? Sicher nicht. Das erfordert den Sieg der Revolution in wenigstens mehreren Ländern. Daher ist es die wesentliche Aufgabe der siegreichen Revolution in einem Land, die Revolution in anderen vorzubereiten und zu fördern. Darum darf die Revolution in einem siegreichen Land sich nicht als eine unabhängige Einheit betrachten, sondern als Hilfstruppe und Mittel, den Sieg des Proletariats in anderen Ländern zu beschleunigen. Lenin hat diesen Gedanken kurz ausgedrückt, als er sagte, daß es die Aufgabe der siegreichen Revolution sein muß, "in einem Land das äußerst mögliche zu tun, um die Revolution in allen Ländern zu entwickeln, zu fördern und anzustacheln."[9]
In demselben Buch hebt Stalin die Notwendigkeit des Einhaltens absoluter Einheitlichkeit der Taktiken in allen Branchen des Weltkommunismus' durch eiserne Disziplin hervor.[10] Er sagt:
Aber die Parteien der kommunistischen Internationale, die ihre Tätigkeiten auf der Basis der Aufgabe organisieren, die Diktatur des Proletariats zu erreichen und zu stärken, kann sich nicht erlauben, "liberal" zu sein oder die Bildung von Splittergruppen zu erlauben. Die Partei ist gleichbedeutend mit Einheit des Willens, was keinen Raum für Splitterung oder Teilung der Autorität der Partei läßt.[11]
Dies ist der Grund für die bestens bekannte enge Konformität der amerikanischen kommunistischen Partei mit der Moskauer Taktik. Und weder die Realitäten noch die vorher gegebenen Zitate können Mr. Stalins gegenwärtige zweckdienliche Bemerkung "dem bankrotten Arsenal von Hitler und Goebbels entliehen" als Absurdität abschwächen. Lüge und Täuschung sind vom Kommunismus die am meisten benutzten Waffen. Stalin erklärt die Notwendigkeit der Täuschung der bourgeoisen Feinde, sogar wenn sie als Alliierte nützlich sind, als die nicht nachlassende Kriegführung gegen alle bourgeoisen Staaten, d.h Staaten, die unter dem System des Privatbesitzes geführt werden, was die Vereinigten Staaten von Amerika einschließt. Indem er Lenin zitiert, sagt er:
Um einen Krieg zum Sturz der internationalen Bourgeoisie zu führen, was hundertmal schwieriger, länger und komplizierter ist, als der hartnäckigste normale Krieg zwischen Staaten, und es vorher abzulehnen, sich zu bemühen, den Interessenkonflikt (wenn auch vorübergehend) bei seinen Feinden zu nutzen, es abzulehnen, um Zeit zu gewinnen und Kompromisse (wenn auch nur vorübergehend, unsicher, unschlüssig und bedingt) - mit möglichen Alliierten zu schließen - ist das nicht lächerlich ins extreme? Ist es nicht so, als ob beim Anstieg auf einen unerforschten und bis dahin unzugänglichen Berg wir bereits vorher den Gedanken aufgeben würden, daß wir immer wieder im Zick-Zack, manchmal denselben Weg zurückgehen, manchmal die eingeschlagene Richtung ändern und verschiedene andere versuchen müssen?[12]
Rußlands Heuchelei während des Krieges, es hätte die Revolution sowohl zu Hause als auch außerhalb aufgegeben, geschah nur, um die unschlüssigen Alliierten zu der Zeit zu täuschen, war nur ein notwendiges Zick-Zack oder ein strategischer Rückzug bei der weiterhin bestehenden Absicht, das endgültige Ziel der Zerstörung von Privatbesitz in der ganzen Welt zu erreichen. In einer Rede an das russische Volk am 9. Februar 1946 machte Stalin klar, daß der Kreml die Sowjetunion als seine eigenen Vereinten Nationen betrachte, die sie in der ganzen Welt verbreiten wolle, angeblich um Kriege und andere Schwierigkeiten unter den Nationen zu beenden. Er sagte:
Das System des sowjetischen Staates hat sich als Beispiel für ein System für Nationalstaaten erwiesen, in dem die nationalen Probleme und Probleme der Zusammenarbeit zwischen Nationen besser gelöst werden, als in jedem anderen multinationalen Staat.[12A]
Indem er den Russen versichert, daß sie sich unter normalen Bedingungen besser stehen als andere Völker, malt der Kreml die Außenwelt in grellen, häßlichen Farben. Er erzählt den Menschen, daß die teuflischen Kapitalisten sich verschworen haben, sie sowohl von innen als auch von außen anzugreifen, um das Arbeiterparadies zu zerstören, das droht, das kapitalistische Ausbeutungssystem zu stürzen. Im Jahre 1939 zum Beispiel, wies er die kommunistische Partei darauf hin:
Niemals zu vergessen, daß wir von einer kapitalistischen Welt umgeben sind; sich daran zu erinnern, daß die Spionagedienste des Auslands Spione, Mörder und Zerstörer in unser Land schmuggeln will und im Gedanken daran, unseren Geheimdienst zu stärken und systematisch dabei zu helfen, die Feinde des Volkes zu besiegen und auszurotten.[13]
Ein Volk, das auf diese Weise dazu gebracht wird zu glauben, daß es für die Erhaltung seines Nationallebens kämpft, ist leichter zu beherrschen, eher bereit, ohne Fragen zu stellen Befehlen zu gehorchen, eher bereit, Säuberungen in den Rängen als notwendige Säuberung von tödlichen kapitalistischen Einflüssen zu dulden. Jeder Russe, der in einer Unterhaltung mit einem Ausländer erwischt wird, wird natürlich verdächtigt, Agent des freien Unternehmertums zu sein und wird dementsprechend behandelt.
Zwischen denen, die die Lehren der kommunistischen Ideologie und die Anordnungen ihrer Führer akzeptieren und denjenigen, die sie ablehnen, gibt es und kann es keinen Kompromiß, kein geben und nehmen, keinen Spielraum für Toleranz geben. Wenn sie die Oberhand gewinnen, reißen die Kommunisten durch eine Regierung des Terrors alle kapitalistischen Elemente und Einflüsse mit der Wurzel aus und zerstören sie. Sie glauben, daß die Arbeiter, wenn sie die Wahrheit über ihre früheren Herren erfahren, die neue Ordnung als eine ungeheure Verbesserung gegenüber der alten willkommen heißen. Stalin sagte, wie von Lenin zitiert:
Die Diktatur des Proletariats .... ist nicht nur die Anwendung von Gewalt gegenüber den Ausbeutern, und ist nicht einmal in der Hauptsache die Anwendung von Gewalt. Die wirtschaftliche Basis dieser revolutionären Gewalt, die Garantie für ihre Energie und ihren Erfolg, ist, daß das Proletariat einen höheren Typ sozialer Organisation der Arbeit gegenüber dem Kapitalismus bringt. Das ist der wesentliche Punkt. Das ist die Quelle der Stärke des Kommunismus' und die Garantie für seinen unausweichlichen vollständigen Sieg.[14]
Das deutsche Programm
Kommunisten glauben, daß der Faschismus das Endstadium des Kapitalismus' ist, daß, wenn dieser fällt, was er muß, er nur vom Kommunismus gefolgt sein kann. Sie glauben, daß unser Versuch, das faschistische Deutschland im westlichen Sinne zu demokratisieren, so unfruchtbar ist wie zu versuchen, ein Huhn in ein Ei oder einen Schmetterling in eine Larve zu verwandeln. Sie glauben, daß Deutschland eine natürliche Metamorphose vom Nazismus zum Kommunismus durchlaufen muß und daß, wenn sie bei diesem Prozeß helfen, sie im Einklang mit dem unausweichlichen Verlauf der Geschichte handeln.[15]
Walter Ulbricht, Leiter der kommunistischen Partei in Deutschland, dessen Frau Sekretärin Marshall Zhukows war und sich zwischen 1933 und dem V-E Day in Rußland befand, sagte vor einem Geheimtreffen eines 45 Mann starken Vorstanden der "Freien deutschen Handelsgewerkschaften" für die Sowjetzone:
Wenn die Arbeit der Kommunisierung der Sowjetzone beendet ist, werden wir uns den anderen Zonen widmen.
In der Sowjetzone wird es bald keine Firmen mehr geben, die sich in Privathand befinden. Alle großen Firmen, sogar die mittlerer Größe, werden in Gemeindeeigentum umgewandelt. Dies muß schnell geschehen, bevor das Establishment einer Zentralverwaltung in Deutschland die Pläne für unsere Zone durchkreuzen kann.[16]
Kommunismus ist im Grunde ein Angriff auf Privatbesitz und die besitzende Klasse. In der russischen Zone wurde der Prozeß, die Deutschen ihres Besitzes zu berauben, durch Zerstörung bei Kriegsereignissen, Plünderung, Reparationen, Inflation, Konfiszierung und erzwungene Verkäufe erreicht. Inzwischen wurde die Liquidation der besitzenden Klassen durch Entnazifizierung, Zwangsarbeit, Hinrichtungen und Terror vervollständigt, was Tausende zum Selbstmord brachte und weitere Tausende zu Flüchtlingen machte, wodurch sie ihrer Besitztümer verlustig gingen.
Wir haben bereits die Gründlichkeit erwähnt, mit der die Zone eingesackt und geplündert wurde, was Rußland Milliarden an Mammon einbrachte. Alles andere, was getan wurde, war ebenso verheerend. Eine Inflation, die gesamte Guthaben vernichtet und das Mark aus den Knochen jeder Wirtschaft saugt, wurde künstlich geschaffen. Rußlands Anteil an der Besatzungs-Mark, die bereits vorher vom Finanzministerium der Vereinigten Staaten gedruckt wurde, genügte nicht. Es forderte die Platten, und nachdem wir ihm diese übergeben hatten, druckte es unzählige Milliarden mehr und brachte diese in Umlauf. Schließlich öffnete es die Tresore der Reichsbank, ihrer Zweigstellen und anderer Banken und nahm den Inhalt an sich.[17] Die daraus resultierende Inflation erbrachte märchenhaften Gewinn mit wenig oder gar keinen Kosten und half gleichzeitig dabei, die besitzende Klasse zu ruinieren oder zu enteignen.
Die besitzlosen deutschen Massen wurden in niedergeworfene, hilflose, unterwürfige Proletarier verwandelt. Durch den Verlust ihrer gesamten individuellen Sicherheit, hängen sie vollkommen von ihren neuen Herren für Arbeit, Nahrungsmittel und allen anderen Erfordernissen ab. Wenn es keine Kritiker und Gegner gibt, sind Überlebende unterwürfig. Wie bereits zuvor erwähnt, wurden den Bauern bei der frühen Plünderung die Geräte, Handwerkszeug, Samen und Vieh abgenommen. Um Ersatz für die notwendigen Arbeiten zu erhalten, mußten sie sich an die "Co-Operativen" wenden, die unter kommunistischer Kontrolle stehen und ihr Monopol ausnutzen, um zu verhindern, daß "politisch unzuverlässige" Bauern die notwendige Versorgung erhalten. Wenn sie sich nicht unterordnen, müssen sie die Landbearbeitung aufgeben und ihr Land abgeben. Auf diese Weise wird der Weg, mit einem Minimum an Störungen, weitgehend für eine zonale Sowjetisierung geebnet.[18]
Sowjetische Beamte glauben, daß die deutschen Massen enthusiastisch die Liquidation der besitzenden Klasse als eine Befreiung von der kapitalistischen Ausbeutung begrüßen werden. Sorgfältig zensierte Presse und Radio versichern, daß die gegenwärtigen unangenehmen Schwierigkeiten nur Geburtswehen einer wunderbaren neuen Ordnung sind, die durch die frühere Oberklasse blockiert wurde. In Übereinstimmung mit diesem Gedanken, unterrichten alle Schulen und Universitäten die Vorteile des Kommunismus' und stellen die westlichen Demokratien als Hochburgen des Faschismus' und kapitalistischer Ausbeutung, erbärmlichen Imperialismusses und Schürer imperialistischer Kriege dar. Solche Ideen werden den Mitgliedern der von Rußland in der ganzen Nation geförderten Bewegung der "Freien Jugend" beigebracht,[19] und Tausenden von Kindern, die ihren Familien abgenommen und zur systematischen Indoktrinierung in besondere "Kinderheime" gebracht wurden.[20] Hier ist ein Beispiel für das, was ihnen beigebracht wird:
Im Vergleich zur Sowjetrepublik, sind die parlamentarischen Demokratien ein Schritt rückwärts.... Der Unterschied zwischen der bourgeoisen Gesellschaft und der Sowjetunion, ist wie zwischen dem Affen und dem Menschen.... Sozialismus ist die Zukunft der Menschheit.... Die alten Mächte können diese Entwicklung vielleicht hinauszögern, sie können sie aber nicht verhindern.....Die Änderung der Gesellschaftsstruktur kann nicht auf reformatorischem Wege erreicht werden..... Man kann sie nur auf revolutionärem Wege erreichen.... Wenn diese sozialistische Struktur, die wir in Rußland haben, in allen Nationen der Welt eingerichtet werden könnte, wäre es unmöglich, Krieg zu führen, genauso wie Krieg zwischen der Ukraine und Armenien unmöglich ist.[21]
Die Sowjets, ihren Erleuchteten zufolge, bemühen sich, die Deutschen dazu zu bringen, den Kommunismus anzunehmen und die Abwehr auf ein Minimum zu beschränken. Wie bereits bemerkt, haben sie die Entnazifizierung vergleichsweise aufgeklärt durchgeführt. Sie suchten eifrig nach Wissenschaftlern, Technologen, Militärexperten und anderen mit besonderen Talenten und boten attraktive Anreize, sich dem neuen Regime zur Verfügung zu stellen. Reuige Nazis werden eingeladen, der kommunistischen Partei den Treueid zu leisten und dadurch für das deutsche Heil zu arbeiten. Indem sie Vorteil aus dem tiefen Groll gegen die französischen und Morgenthau-Vorschläge zogen, die den westlichen Teil des Reiches abtrennen wollten, übernahmen die Kommunisten die Führung in einer starken Pro-Vaterland Bewegung. Das vermittelt den Deutschen den Eindruck, daß die westlichen Demokratien, die sich "dem neuen und größeren deutschen Reich" in den Weg stellen, die wirklichen Feinde sind und nicht der Nazismus oder Kommunismus.[22] Russische Besatzungstruppen belästigen scheinbar keine Fräuleins mehr, "zumindest nicht in der unbekümmerten, unverantwortlichen Manier wie die Amerikaner," berichtet ein amerikanischer Korrespondent.[23] Es ist interessant in dieser Beziehung festzustellen, daß es in der Zone in der Altersstufe zwischen 20 bis 30 Jahre jeweils einen Mann im Verhältnis zu 15 Frauen gibt.[24]
Hitler hatte die Bauern von der Plage der Hypotheken-Wucherer befreit; Rußland geht in dem Versuch, sich allgemein beliebt zu machen, einen Schritt weiter, indem es die Junker und andere große Güter auflöst und das Land in kleinere Stücke von 11 und 17 Morgen aufteilt und geprüften Deutschen zu leichten Bedingungen zur Verfügung stellt.[25] Diese Regelung erhöht die totale Produktion nicht, scheint jedoch Eigentum zu verbreiten. Das Manöver ist offensichtlich das Vorspiel zu einer Kollektivierung, ähnlich dem Verfahren, das der Liquidation der ukrainischen Kulaken folgte. Den neuen "Besitzern" werden Häuser und Maschinen versprochen. Da diese jedoch nicht erhältlich sind, haben die Besitzer keine andere Möglichkeit, als sich in den existierenden Gebäuden der Güter zusammenzutun, wo sich die gemeinsamen Hauptquartiere befinden. Die Kollektivierung kann auf diese Weise ein wenig später mit minimaler Störung vonstatten gehen, und die neue Regierung kann leicht in Position gehen, diejenigen, die den Acker bearbeiten, anstelle der früheren Besitzer auszubeuten.
Allen Bauern werden Produktionsquoten gegeben, die sie zu festgesetzten Preisen erfüllen müssen. Teil jeder Überproduktion, und es gibt eine solche kaum, da die Quoten so hoch angesetzt sind, können auf Märkten an diejenigen verkauft werden, die das Geld dafür haben. Üblicherweise sind es Mitglieder der neuen herrschenden Bürokratie, die sich Nahrungsmittel kaufen können, um die Rationen zu ergänzen, die normalerweise auf der gleichen Ebene mit denen in der amerikanischen Zone liegen. Die notwendige Versorgung ist jedoch an vielen Stellen nicht immer erhältlich, und es ist zu weitverbreitetem Verhungern gekommen.[26] Anhaltende Berichte erzählen jedoch von beträchtlichen Nahrungsmittelexporten nach Rußland.[27] Den Menschen wird aber erlaubt, die Wohnungen mit rationierter Braunkohle zu heizen,[28] während, wie bereits vorher erwähnt, die Berliner und diejenigen in den westlichen Zonen, keine Kohle hatten, um ihre Wohnungen zu heizen.
Die Industrien, die in der Zone übriggeblieben sind, sind alle in Betrieb und werden entweder von Russen oder von "Arbeiterräten" geleitet, die von Kommunisten dominiert werden. Obwohl das meiste der Produktion als Reparation genommen und in die Sowjetunion geschickt wird, steht ein kleiner Teil zum Verkauf an die deutschen Arbeiter zur Verfügung. Korrespondenten, denen im März 1946 erlaubt war, eine Tour durch die Zone zu machen, berichteten, daß eine Menge hergestellter Güter ausgestellt waren, eingeschlossen Schreinerwerkzeuge, Schreibmaschinen, Nähmaschinen, sogar Autos.[29] Sie berichteten, daß die Deutschen, die sie sahen, weniger eine Haltung von Hoffnungslosigkeit zur Schau trugen, als in anderen Zonen.[30]
Es ist nur eine politische Partei erlaubt, die Partei der Sozialen Einheit, die einen erzwungenen Zusammenschluß von Kommunisten und Sozialdemokraten darstellt, mit ersteren vollkommen dominierend. Da die Stellungen, die Macht, Prestige und höhere als durchschnittliche Einkommen mit sich bringen, von Kommunisten und deren Bevorzugten gehalten werden, sind Tausende von Deutschen in die Partei eingetreten, nur um die Vergünstigungen zu bekommen.[31] Die Deutschen lernen von ihren roten Oberherren Beutepolitik in einem Ausmaß, das einen Tammany Warzenheiler erröten ließe.[32] Selbst wenn Rußland gezwungen sein würde, die Besatzungstruppen zurückzuziehen und den Deutschen die Kontrolle zurückzugeben, würden die tiefverwurzelten deutschen Kommunisten ohne Zweifel weiterhin selbst die Macht behalten und höchstwahrscheinlich in ganz Deutschland die politische Führung übernehmen.[33]
Der Weg für die endliche Kommunisierung der westlichen Gebiete wird gewissenhaft von Kommunisten in den westlichen Besatzungszonen vorbereitet,[34] von denen viele ihren Weg in wichtige Posten sowohl in den Besatzungsbürokratien als auch in den örtlichen Regierungs-Establishments gemacht haben, die eingerichtet wurden, um unter den wachsamen Augen der Militärkräfte von Deutschen geführt zu werden. Eine solche kommunistische Unterwanderung wurde in den Potsdamer Erklärungen durch Ent-Industrialisierung, Entnazifizierung, Versklavung, Unterdrückung, durch die ganze schreckliche Katastrophe automatisch gefördert. Die umherziehenden Banden von Vagabunden mögen für die Behörden der Westzonen ein Fluch sein, für die Kommunisten stellen sie jedoch ausgezeichnetes revolutionäres Material dar. Da die Einrichtungen von Privatbesitz und der besitzenden Klasse nun zum größten Teil ausgelöscht sind, wurde der Weg zur Umwandlung des ganzen Reiches in eine sowjetisierte " Demokratie" geöffnet.
Wir haben bereits viel dazu getan, die Verwirklichung von Rußland Plänen zu ermöglichen, und der Kreml erwartet, daß wir noch mehr tun. Er will, daß wir Rußlands Anspruch auf 10 Milliarden an deutschen Reparationen akzeptieren, nicht nur als stattliche Beute, sondern um der gelähmten deutschen Wirtschaft eine solche Last aufzuerlegen, daß sie nur unter Kommunisierung überleben kann.[35] Es ist zu Rußlands Vorteil, die Unterzeichnung eines Friedensvertrages mit Deutschland so lange wie möglich hinauszuschieben, weil die Verzögerung seinen Plänen eine viel längere Reifezeit geben würde. Und wenn in der Zwischenzeit eine deutsche Regierung eingesetzt werden sollte, verlangt Rußland, daß es eine provisorische, zentralisierte Regierung sein solle, eine, die den durch und durch verwurzelten Kommunisten die größtmögliche Gelegenheit gibt, die Kontrolle über ganz Deutschland in ihre Hände zu bringen.
Der Westen wacht auf
Der Westen brauchte lange, um festzustellen, daß der russische Alliierte überhaupt kein Alliierter ist, sondern ein entschlossener Gegner, daß hinter jeder Bewegung des Kremls ein finsteres, gefährliches Motiv steckt. Unsere eigenen Führer standen schon längst unter dem Einfluß von Mr. Roosevelts "Großem Entwurf," der Strategie, die sowjetischen Führer von ihrem Argwohn, der Feindseligkeit und dem Haß gegenüber dem Westen zu heilen, indem er sie mit Gefälligkeiten und Freundlichkeiten überschüttete. Während wir unter diesem Bann standen, betrachteten wir die aufsässigen Söhne Rußlands als verlorene Söhne, die gerade erst in die Familie der Nationen zurückkehrten und sahen es als unsere Pflicht an, jeder ihrer Launen und Exzentrizitäten nachzukommen und ihre Beleidigungen und Verletzungen zu übersehen.
Wir unterzeichneten die Potsdamer Erklärung, ohne diese zu verdächtigen, eine versteckte russische Bombe zu sein, daß ihre ungenauen, widersprüchlichen, nicht definierten Bestimmungen und Formulierungen sich nur auf die durch menschliches Elend gedeihende Sowjetunion beziehen und nur ihr Vorteile bringen könnte. Wir schlossen die Augen vor dem schwerwiegenden Unterschied zwischen unserer Art zu leben und dem russischen Kommunismus. Weil Kommunisten ihre Art zu leben "Demokratie" nannten, nahmen wir an, daß sie irgendwie unserer "Demokratie" ähnlich sein müsse, und wir akzeptierten in gutem Glauben, daß Rußland angeblich mit der Revolution sowohl zu Hause als auch außerhalb fertig war, daß seine Aggression nichts weiter war, als Maßnahmen, seine "notwendige Sicherheit" zu verstärken.
Wir hatten unsere Zusammenstöße mit Rußland sowohl innerhalb als auch außerhalb Deutschlands, erhielten Ohrfeigen und Demütigungen, wie Amerikaner sie sich nie zuvor haben gefallen lassen. Wir ließen es geschehen, daß unsere Telefonleitungen, die durch die russische Zone in unsere Zone in Berlin laufen, angezapft wurden. Wir haben uns sogar damit abgefunden, daß die Russen es ablehnten, unsere Zone in Berlin mit frischen Nahrungsmitteln zu versorgen. Wir haben uns gefügt, als die Russen es ablehnten, daß wir unsere einspurige Eisenbahn nach Berlin in eine Doppelspur ausbauten. Wir hatten ernstliche Konflikte bezüglich Zeitungszensur, Kontrolle über Radioanschlüsse und Programme, Schulen und Lehrpläne und einer Vielzahl von sowohl wichtigen als auch trivialen Dingen und ertrugen alles mit einem freundlichen Lächeln, als wir uns den sowjetischen Forderungen fügen mußten.
Schließlich stellten wir jedoch fest, daß ein solches Verhalten den Russen nur als Schwäche erschien und wurden dem bedrohlichen Charakter der sowjetischen Absichten gegenüber wach. Wir fingen sanft an, aber mit zunehmender Entschlossenheit nahmen wir eine festere Haltung ein und verlangten, daß unseren eigenen Interessen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse. Unsere Desillusion war vollkommen, als Mr. Molotow in Paris schließlich sein wahres Gesicht zeigte. Seitdem versuchen wir immer noch, wieder zu Verstand zu kommen. Wir können nur hoffen, daß wir noch gerade zur rechten Zeit aufgewacht sind, um den Kreml davon abzuhalten, das Deutsche Reich zu schlucken.
In dem Kampf müssen wir uns bewußt sein, daß Rußland gewisse Vorteile hat, abgesehen von denen, die es durch unseren Versuch gewann, die sadistischen Potsdamer Erklärungen anzuwenden, eingeschlossen den tiefen deutschen Groll. Die russische Bürokratie mit ihrer langen Erfahrung in der Behandlung wirtschaftlicher Einrichtungen und Verfahren, fand es ziemlich einfach, in ihrer Zone Kontrolle über die deutsche Wirtschaft zu übernehmen und ist gut vorbereitet, die Kontrolle auf das restliche Reich auszudehnen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergeben sollte. Andererseits sind unsere eigene Regierung, und besonders unsere Militärstreitkräfte dafür bekannt, daß sie bei der Behandlung von Wirtschaftsangelegenheiten inkompetent sind. Die Zustände in der russischen Zone erreichten früh ihren Tiefstpunkt, so daß jede Änderung, die kam, nur zum besseren sein konnte, wogegen zu erwarten ist, daß die Dinge in unserer Zone, schlecht wie sie sein mögen, zunehmend schlechter werden. Der Gegensatz wird den Deutschen nicht verborgen bleiben, und sie werden zu gefährlichen Folgerungen kommen. Wie zuvor gesagt, die frühere Bewegung der Deutschen von Ost nach West hat sich bereits umgekehrt. Tausende von desillusionierten, entmutigten Deutschen gehen über die Grenze in die russische Zone, wo sie sich enthusiastisch darauf vorbereiten, die verhaßten Demokratien aus Deutschland zu vertreiben.
Wir haben jedoch zahlreiche Vorteile, die, wenn richtig angewandt, sich als entscheidend herausstellen müßten. Deutsche Antipathie gegenüber den Russen und dem Bolschewismus sitzt tief; demgegenüber haben die Deutschen immer uns Amerikaner bewundert und haben uns auf vielerlei Weise nachzuahmen versucht, besonders in der Wirtschaftstechnik. Rußland hat aber auch in vieler Hinsicht sich selbst geschadet. Es war die Ursache der schrecklichen Vertreibung der Deutschen aus den verlorenen Gebieten und anderen Plätzen. Es war der Anstifter und Hauptnutznießer desselben Systems, indem es drei- bis viermal so viele Gefangene machte als alle westlichen Mächte zusammen. Deutsche aus allen Schichten lehnen die unbarmherzige und gewaltsame Liquidation der früheren Ober- und Mittelklasse ab, insbesondere, weil sie von Ausländern und Kommunisten durchgeführt wurde, deren Patriotismus verdächtig ist.
Unsere Aufgabe ist es, ein neues und gerechtes deutsches Friedensprogramm auszuarbeiten - eines, das unsere grundsätzlichen Ideale und Überzeugungen zum Ausdruck bringt und Deutschland uns und unserer Art zu leben näher bringt und nicht davon wegführt. Bevor wir diesen Schritt jedoch auf intelligente Weise unternehmen, müssen wir bestimmten grundsätzlichen Tatsachen ins Auge sehen, müssen unser Denken von gewissen krassen Irrtümern befreien, die unsere Wertschätzung seitens der Deutschen verringert und uns in die gegenwärtige Gefahr gebracht haben.
Anmerkungen
[1] | Josef Stalin, Foundations of Leninism [Grundsätze des Leninismus], (New York: International Publishers) Kapitel 6, sec. |
[2] | Josef Stalin, Problems of Leninism [Probleme des Leninismus] (New York: International Publishers, 1934), Kapitel V, "The Party and the Working Class Within the System of the Dictatorship of the Proletariat." [Die Partei und die Arbeiterklasse im System der Diktatur des Proletariats."] |
[3] | J. Stalin, Problems of Leninism, SS. 43-4 |
[4] | Berichtet in Chicago Daily News und anderen Zeitungen, 24. Sept. 1946 |
[5] | Problems of Leninism, S. 75 |
[6] | " " S. 69 |
[7] | " " S. 66 |
[8] | Wie Nr. 7 |
[9] | Foundations of Leninism, S. 44 |
[10] | " " , VIII, "The Party," [5] 'The Party as the Expression of Unity of Will, Which is Incompatible with the Existence of Factions,' SS. 118 ff. ["Die Partei [5] 'Die Partei als Ausdruck der Einheit des Willens, die unvereinbar ist mit Splittergruppen,'] |
[11] | Foundations of Leninism, S. 120 |
[12] | " " S. 102-3 |
[12A] | Congressional Record, 11. Febr. 1946, S. A-683 |
[13] | Josef Stalin, From Socialism to Communism in the Soviet Union (New York: International Publishers, 1939), S. 38 |
[14] | Problems of Leninism, S. 25 |
[15] | David Dallin, The Real Soviet Russia (Yale University Press, 1945), S. 46 |
[16] | Chicago Herald-Amerian, 14. April 1946 |
[17] | Prof. Karl Brandt, "Behind The Iron Curtain," [Hinter dem Eisernen Vorhang], The Progressive, 16. Sept. 1946, S. 5 |
[18] | Wie Nr. 17 |
[19] | Henry Wales, Berlin, 26. März 1946, Chicago Tribune Press Service |
[20] | United Press, Berlin, 8. Aug. 1946, " " " |
[21] | Hal Foust, Berlin, 20. Mai 1946, " " " |
[22] | Edd Johnson, Berlin, 30. Jan. 1946, |
[23] | Edward P. Morgan, Berlin, 25. März 1946, Chicago Daily News Foreign Service |
[24] | Henry Wales, Berlin, 9. April 1946, Chicago Tribune Press Service |
[25] | Hal Foust, Berlin, 9. April 1946, " " " |
[26] | Prof. Karl Brandt, "Behind the Iron Curtain," The Progressive, 16. Sept. 1946, S. 5 |
[27] | John Thompson, Berlin, 3. Okt. 1946, Chicago Tribune Press Service |
[28] | Edd Johnson, Berlin, 26. März 1946, " " " |
[29] | Edward P.Morgan, Berlin, 27. März 1946, Chicago Daily News Foreign Service |
[30] | Wie Nr. 29 |
[31] | Wie Nr. 24 |
[32] | Hal Foust, Berlin, 13. Juli 1946, Chicago Tribune Press Service |
[33] | Wie Nr. 23 |
[34] | Cj. Hal Foust, Berlin, 4. Mai 1946, Chicago Daily News; Wallace R. Deuel, Chicago Daily News, 12. und 16. Sept. 1946 |
[35] | Samuel Grafton, The Chicago Sun, 22. und 23. Juli 1946 |
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