Was der Kampf von uns verlangt

Ernst Zündel


Der Druck des Gegners, die Verfolgung Einzelner und das Verbieten von Organisationen und Parteien in Deutschland, die juristischen und publizistischen Hetz-Kampagnen und physischen Verfolgungsmaßnahmen, Hausdurchsuchungen, Postöffnungen, der Telefonterror, Verfolgungen auf der Straße, usw. - all das bringt so manchen an den Rand der Verzweiflung und macht die Resignation eine lockende, große Versuchung.

Besonders schwer betroffen von diesen Zuständen sind die Kriegsgeneration und die Deutschen in der ehemaligen DDR, die die Welt nicht mehr verstehen, denn sie glaubten uns. Drüben ist die Sorge, wie es weitergehen soll, besonders groß und weit verbreitet, denn die Sorge um die eigene Existenz ist dort noch größer als bei uns.

Mein Herz blutet, wenn ich an die verratenen Hoffnungen besonders dieser Deutschen denke. Wir, die wir im "Westen" groß geworden sind, kennen die Niedertracht des dort herrschenden Systems schon seit Jahrzehnten. Wir machten uns schon lange keine Illusionen mehr - aber was sagen wir unseren Brüdern und Schwestern drüben? Sie blicken zu uns, zum Westen auf! Es sollte ja eine Wende zum Besseren sein!

Jetzt fühlen sie sich verraten. Ihre Betriebe werden geschlossen, ihre Existenz zerstört, die Korruption und die zynische Kälte der Bonzokratie greift überall um sich, wie die kalten Krallen eines unsichtbaren Monstrums. Ja - was können wir tun, um diese Epoche der deutschen Geschichte zu überstehen?

Ich habe keine magische Formel gefunden für Euch drüben in Westdeutschland oder in Mitteldeutschland, schon gar nicht für die verratenen und verkauften, vernachlässigten und abgeschriebenen Deutschen in Ostdeutschland und Rußland.

Das Einzige, was ich tun kann, ist: trotzig, vorsichtig, flexibel und doch mutig den Kampf zur Befreiung der Heimat weiterzuführen, solange es noch irgendeine Möglichkeit dazu gibt.

Es ist ein nationaler Notstand ausgebrochen!

Hitler sagte gegen Ende seiner Karriere einmal: Und sollte Deutschland einmal selbst von dieser unheiligen Allianz überrannt und besetzt werden, dann wird der Kampf vom Ausland aus weitergeführt. Das tue ich schon seit Jahren! Das ist der Befehl, den ich mir selbst gegeben habe!

Andere mögen aufgeben oder andere Wege gehen. Ich werde meinen seit über 34 Jahren eingeschlagenen Weg zur geistigen und seelischen Befreiung und Erneuerung Deutschlands weitergehen wie bisher. Ich weiß, daß ein aufgeklärtes Deutschland und ein mit der historischen Wahrheit vertrautes deutsches Volk sich früher oder später, durch welche Mittel auch immer, befreien wird von der gegenwärtigen Unterdrückung und Demütigung. Wir werden die Fesseln durch Wahrheitsverbreitung sprengen!

In der gegenwärtigen Lage müssen wir es vielleicht innerhalb Deutschlands noch vorsichtiger, jetzt im Untergrund, machen, was uns Deutschen, weil wir von Natur aus so gerade und offen und ehrlich sind, schwer fallen wird. Ich gebe Einwänden diesem Plan gegenüber zu bedenken, daß im Kriege - und in dem befinden wir uns ja - jeder Soldat nicht nur einen Helm und Tarnanzug trägt, der der Landschaft der Umgebung angepaßt ist. Der Soldat - und das sind wir in diesem geistigen Kampf - sucht Deckung hinter jedem Baum, Strauch und Schatten, in jeder Bodenwelle usw.

Ich werde vom Ausland aus mit Hilfe der Medien versuchen, die geistige Umklammerung zu sprengen. Ich muß allerdings dazu genau den entgegengesetzten Arbeitsstil oder eine andere Kampftaktik einschlagen. Ich darf mich nicht verstecken, sondern muß mir durch lautes, forsches Auftreten und Medienspektakel eine so groß wie mögliche Medienpräsenz verschaffen, damit man mir zuhört und mich in Radio- und Fernsehübertragungen zitiert usw. Eigentlich wollte ich auch einmal untertauchen, ausspannen, aufatmen, aber - Der Mensch denkt, und Gott lenkt!

Ihr braucht also nicht überrascht zu sein, wenn in den nächsten Tagen und Wochen in der Presse und im Fernsehen immer wieder von Zündel die Rede sein wird. Ich werde dadurch wie ein Blitzableiter die Wut der Gegner, seinen ganzen Haß erstmal auf mich wieder anziehen. Es wird ein gefährliches Unterfangen werden, aber dadurch sprenge ich die "Tresor-Türen" zu den Redaktionsstuben der Zeitungen und Radio sowie Fernsehen auf, die uns ohne diese Kampagne verschlossen bleiben würden. Was sich entwickeln wird ist, was die Angelsachsen als ein "symbiotisches Verhältnis" bezeichnen. Der Spielraum ist noch enger geworden in Deutschland.

Gedankengut durch die Medien

Ich muß den Medien Sensationen, Aufsehen, zitierbare Sätze und Schlagzeilen liefern, die sich meistens über mich lustig machen werden, die mich in ein schlechtes Licht rücken werden. Man wird sich aber mit meinem Gedankengut befassen und etwas davon zitieren. Ich weiß das aus Erfahrung von den Verfahren, die ich hier durchgefochten habe. Die Vorarbeiten dafür laufen schon seit Wochen auf Hochtouren. Die ersten Erfolge sind schon zu verzeichnen.

Ich habe das Versagen Bonns, die schikanösen Polizei- und Terror- sowie Zensurmethoden des heutigen Regimes mit aller mir zur Verfügung stehenden Eindringlichkeit und Klarheit immer wieder angeprangert. Ich habe Statistiken über Ausländerkriminalität zitiert und die Morde und Verbrechen an Deutschen zur Sprache gebracht. Alles, was in meinen Händen lag, was mir ein gütiger Gott an Gedanken eingab, vom Holocaust zur Wiedergutmachung - alles kam zur Sprache! Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich dieses Mammut-Interview als Opfergang für Deutschland bezeichne. Dieses Programm wird mein zukünftiges Leben wesentlich beinflussen. Es wird mir viele Türen verbauen, aber auch neue öffnen - vielleicht werden es zuerst Gefängnistüren sein. Nur Gott und die Versehung wissen es.

Wenn nur ein Viertel davon gesendet wird, dann wird es wie ein deutscher Notschrei sein. Ich habe viel Bild- und Filmmaterial zu der Sendung beigesteuert und habe denen meine weltweiten Urheberrechte über das Bildmaterial gegeben, in der Hoffnung, daß endlich einmal der Standpunkt unseres Volkes weltweiten Ausdruck finden kann und wird. Natürlich weiß ich, daß man wieder vieles ins Negative verdrehen wird, aber das ist ja gerade der Eintrittspreis, den man von uns verlangt, um unsere Ideen überhaupt unters Volk zu bringen.

Ich lasse mich dabei von dem größten deutschen Volksredner der Nachkriegszeit, Emil Maier Dorn, leiten, der einmal sagte: "Wenn ich imstande wäre, jeden Abend in einem anderen Ort in Deutschland vor 100 Leuten sprechen zu können, würde ich in meinem ganzen Leben nicht soviele Menschen erreichen, wie an einem einzigen Abend an einer populären "Fernseh-Talkshow".

Das ist die große Zwickmühle, in der sich alle nationalen Führer, Autoren und Denker sowie Aktivisten heute befinden. Desto größer der Bekanntheitsgrad des Betroffenen, desto größer der Versuch der Gegner, ihn durch negative Medienreportagen kaputt zu machen. Das versucht man mit mir seit Jahren.

Ein Beispiel

Der verstorbene Michael Kühnen sagte immer sehr zutreffend: "Erst muß man von uns wissen oder gehört haben oder uns im Fernsehen gesehen haben, bevor man mit uns Kontakt aufnehmen kann". Uns so ist es auch in meiner eigenen Erfahrung gekommen.

Hier ist ein Beispiel: Ein Amerikaner deutscher Abstammung kam von einer Party nach Hause und konnte nicht gleich einschlafen. Er nahm die Fernbedienung seines Fernsehgerätes zur Hand und spielte die 40 Fernsehkanäle durch. Auf einem Kanal sah er einen Deutschen mit blauem Helm, der Deutschland gegen die Holocaustanklage verteidigte. Er verbrachte die nächsten 30 Minuten, fasziniert, wie sich dieser Deutsche gegen zwei berühmte amerikanische Fernsehmoderatoren tapfer wehrte.

Der mir bis dahin völlig unbekannte Landsmann ist mir seither zu einer enormen Stütze für meine Arbeit in Nordamerika geworden. Die zwei versierten Fernseh-Profis, einer davon Jude, ließen kein gutes Wort durchkommen, schnitten mir das Wort mitten im Satz ab, erklärten mich für verrückt, dumm, ignorant, nazistisch, faschistisch, steinzeitalterlich, unverbesserlich, ewiger Gestriger usw. Was solls? Unter den Hundertausenden oder Millionen, die dieses Programm sahen, gewann ich einen guten, soliden, idealistischen Weg- und Kampfgefährten. Hätte ich mich nicht bereiterklärt, Zeugnis für mein Volk und meine Heimat abzulegen, hätte ich die Väter- und Großvätergeneration nicht an diesem Abend verteidigt, dann hätte mein Kamerad mich nie kennengelernt, denn er lebt wiele Tausende Kilometer entfernt von hier.

Darauf baue ich immer wieder, auch wenn ich an tendenziösen Filmen mitarbeite und mich negativ porträtieren lassen muß. Ich glaube und hoffe, daß meine Mitarbeiter und Weggefährten mich genug kennen, daß ich weiß, was ich tue. Meine Gegner - Zionisten, Kommunisten und Reaktionäre - werde ich sowieso kaum überzeugen können.

Brückenköpfe

Ich hoffe, bei diesen Auftreten Millionen anzusprechen, an Millionen mein Gedankengut unterbreiten zu können und zum eigenen Nachdenken und selbständigen Recherchieren zu bewegen. Natürlich bringen diese Medien oft nur Wortfetzen oder aus dem Kontext gerissene Zitate, denn warum sollen diese Leute ihr Machtinstrument uns kostenlos, neutral ausliefern? Das wird nie geschehen!

Wir können aber Einbrüche oder Brückenköpfe erzielen, die wir ausbauen können. Manchen ist dieses Spiel mit dem Feuer zu riskant, andere verpönen es als zu amerikanisch, wieder andere bezichtigen mich, ich hätte zuviele jüdischen Bücher gelesen und mir deren Kampfstiel angewöhnt usw. Ich kenne diese Kritik und verstehe sie auch zum Teil, sehe mich aber vor die Wahl gestellt, dezent und elegant totgeschwiegen zu werden oder aber durch das Tragen von KZ-Uniformen, Kreuzen-durch-die-Gegend-schleppen wie Jesus, durch provokative Helme, Transparente, Plakate, Demonstrationen und Straßenaufmärsche der Welt und besonders der deutschen Bevölkerung zu zeigen: Ach guck mal! Da gibts doch eine Alternative zur herrschenden Massenpsychose!

Ich habe nie und werde auch in der Zukunft nicht verheimlichen, daß ich Adolf Hitler gegenüber eine nicht konforme, positive Einstellung habe. Ich lasse mir von keiner ganzen Armee von Handlangern der Alliierten und Umerziehern in Politik, Medien oder der Justiz - auch aus dem Freundeskreis heraus nicht - vorschreiben, was ich denken oder glauben soll und wen ich in der deutschen Geschichte ehren muß, soll oder darf. Was andere darüber denken ist mir wurscht!

Ich streite keinem Juden das Recht ab, Menahem Begin oder Izak Shamir, zwei Terroristenführer, als Helden ihres Volkes oder Staates zu feiern. Ich lasse jedem Kommunsiten das Recht, Massenmörder wie Lenin, Trotzki oder Stalin zu verherrlichen. Ich verlange daher und nehme mir dieses Recht schon im Voraus, mir aus der deutschen Geschichte meine eigenen Vorbilder, meine Heldengestalten herauszusuchen und denen die Treue zu halten - wenn nötig, gegen eine ganze Hierarchie von Verfolgern.

Ich folge da Prinz zu Schaumburg-Lippe, der Dr. Göbbels zitierte: "Was wir anstreben sollen, ist einfach. Wir sollen uns alle in soveräne Menschen entwickeln."

Es ist eine gefährliche Gradwanderung, die ich wandere. Auch ich würde lieber ein beschauliches Leben führen - aber das hat mir das Schicksal anscheinend nicht gegönnt in dieser Inkarnation.