Stelenfeld unterspült

Quelle:  Berliner Zeitung
03.09.2007

Zwei Jahre ist das Stelenfeld auf dem Holocaust-Mahnmal erst alt, schon häufen sich die Meldungen von Schäden. Zu den vor einem Monat bekannt gewordenen Rissen in Hunderten Stelen sind jetzt auch Absackungen gekommen.

An mehreren Stellen sind die Wege eingebrochen, es entstanden Löcher von fast einem halben Meter Tiefe. Die heftigen Regenfälle dieses Sommers haben das Pflaster unterspült. Die Stellen wurden bereits abgesperrt und müssen jetzt repariert werden.

Mitte August war bekannt geworden, daß an rund 400 der 2 711 Beton-Stelen Risse aufgetreten sind, die sich teils mehrere Meter durch das Material ziehen. Auch dabei spielt das Wetter offenbar eine Rolle. So ist etwa die Südwestecke des rund 19 000 Quadratmeter großen Stelenfeldes besonders stark der Sonneneinstrahlung ausgesetzt - dort sind auch die meisten Schäden zu finden. Wo die Sonne auf die dunklen Betonstelen scheint, ist es besonders warm, im Schatten dagegen noch kühl. Dadurch entstehen Spannungen und Risse im Beton.

Experten halten die Stelen weiterhin für standsicher, dennoch will die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas die kleineren Risse durch Kunstharz-Injektionen und die 20 größeren Risse durch Mikromörtel abdichten lassen. (elm.)