Mahnmal: "Flucht und Vertreibung"

Quelle:  Münchner Tagebuch

Verfasst von ML unter Allgemein, München
Den 23. März 2007

Am 20. März 2007 veröffentlichte der Rundfunksender "Bayern 1", daß das Mahnmal "Flucht und Vertreibung" auf dem historischen Flugplatz in Oberschleißheim/Obb. verschwinden soll, da diese "Stätte der Erinnerung" an das Leid von Millionen Deutschen, in den Augen der "Grünen" ein "deutsch-nationaler Schandfleck" sei und dieser samt Gedenktafeln weg müsse. Stattdessen soll für 11,8 Millionen Euro deutsche Steuergelder ein internationales "Jugendhaus der Versöhnung" für "osteuropäische Jugendliche " und für den Kreisjugendring entstehen, wie der Kreistag des Landkreises München in seiner Sitzung am 19.3.2007 beschlossen hat. Landrat Heiner Janik (CSU): "Das ist eine Riesenchance, zu zeigen, wie Vergangenheit aufgearbeitet werden kann."

Das neue Konzept verzichtet auf "belastete Begriffe" und Gedenktafeln, man will einen "neutralen" Denkmalbereich schaffen. Die auf dem Gelände einst in regelmäßigen Abständen unter den Gedenktafeln angebrachten Glasziegel, die mit Heimaterde gefüllt an verschiedene Herkunftsorte der Vertriebenen und als Symbol für die letzte Ruhestätte der unzähligen deutschen Kriegsopfer und Opfer von Flucht und Vertreibung erinnern sollten, dürfen nach Meinung der "Macher des neuen Konzeptes" nur unter der Auflage an anderer Stelle angebracht werden, wenn daraus kein Heimatanspruch erhoben wird. Neue Hinweistafeln sollen auch in polnischer Sprache angebracht werden.

Die Gedenkstätte, die am 19.Juli 1984 unter Teilnahme des Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß eingeweiht wurde, besteht u.a. aus dem letzten erhaltenen Pionierlandungsboot Typ 41, das über die Ostsee 1945 zwischen Pillau und Hela Tausenden Flüchtlingen das Leben rettete. Des weiteren sind an einer Gedenkmauer Tafeln mit Inschriften und Glasbehälter mit Heimaterde aus den Vertreibungsorten angebracht. "Den Opfern der Vertreibung" steht auf einer Gedenktafel, an einer anderen wird der Opferbereitschaft der Wehrmachtsangehörigen bei der Evakuierung der Flüchtlinge vor der heranrückenden "Roten Armee gedacht.