„Sie glauben nicht, wieviele Leute ich schon beim Heurigen zu Katakombenrevisionisten gemacht habe. Sie alle haben aber dann in der Folge, wenn sie das nach dem Aha-Erlebnis erworbene Wissen über die Wahrheit weitergeben wollen, das Problem, in ihrem Freundes- und Familienkreis anzuecken, weil die Leute beim Holocaust eben ‚Glaube und Fakten' nicht auseinander halten können. Deswegen habe ich ja schon 1991 den Titel so gewählt. Mir war das ja bewußt."


Walter Lüftl: Leserbrief an die Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung Jg. 8, Nr. 3, 2004, S. 359

 

Causa Walter Lüftl: Die Gutmenschen
zetern mal wieder

Demokratisches Miteinander: Walter Lüftl - Der Unwürdige der TU Wien (Altermedia) 19.12.09

Wien: Ein gewisses Tohuwabohu herrscht derzeit an der Technischen Universität Wien. Anlaß ist die Ehrung des früheren Präsidenten der österreichischen Bundesingenieurkammer, Walter Lüftl, mit dem Goldenen Ingenieursdiplom der Technischen Universität Wien. Lüft, der 1959 sein Diplom an dieser Einrichtung gemacht hatte, war in der vergangenen Woche mit dieser Auszeichnung bedacht worden.

Anlaß für das linksextreme Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DöW) in den österreichischen Medien Lärm zu schlagen und daran zu erinnern, daß Lüftl 1991 ein Gutachten erstellt hatte, daß die technischen Möglichkeiten des Massenmords per Vergasung in Auschwitz in Zweifel stellte. Lüftl wurde daraufhin von der WIRTSCHAFTSWOCHE in einem Artikel als „Holocaust"-Leugner denunziert, was ihm dann auch ein Gerichtsverfahren einbrachte. In diesem wurde der Beklagte dann freigesprochen, „da lediglich „persönliche, subjektive Zweifel, aber keine propagandistische Absicht" der Grund für Lüftls Schreiben gewesen seien und er nicht eindeutig der rechtsextremen Szene zugeordnet werden könne" (O-Ton Wikipedia). Seinen Posten als Präsident der Bundesingenieurkammer verlor er freilich trotzdem.

Das liegt zwar nun schon etliche Jahre zurück, ist aber auch heute noch Anlaß, um eine Kampagne gegen Lüftl zu inszenieren, die einmal mehr den Charakter und die Heuchelei modernen Berufs- und Gewohnheitsdemokratentums bloßlegt. So kündigte das Rektorat der Technischen Universität bereits an, überprüfen zu wollen, ob Lüftl seines Diploms überhaupt würdig sei. Eine entsprechende Kommission, die Anfang kommenden Jahres darüber Bericht ablegen soll, wurde bereits installiert. Das Prüfungsergebnis dürfte allerdings schon jetzt feststehen.

So heißt es in einem Bericht des ORF diesbezüglich:_„…Sollte Lüftl tatsächlich Gutachten zur Leugnung des Holocausts erstellt haben, "hat er seiner Alma Mater damit keine Ehre gemacht, dann würden wir ihm auch nicht zum Jubiläum gratulieren wollen", so Rektor Peter Skalicky. …"

Darüber hinaus bemerkte der Rektor bezüglich der Ehrung Lüftls:

„Jemand hat nicht aufgepasst" und "Ich bedauere außerordentlich, dass die Erneuerung des Ingenieurdiploms von Herrn Lüftl ein schiefes Licht auf die Technische Universität Wien wirft, was in keinster Weise gerechtfertigt ist."

Bemerkenswert auch die Reaktionen der hohen Politik. So heißt es im ORF-Bericht weiter:_

„…Im "Standard" kritisierte der Grüne Kultursprecher Wolfgang Zinggl die Ehrung als "eine Ungeheuerlichkeit und Unappetitlichkeit der ganz speziellen Art"._

Der Wiener Kultur- und Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) forderte die sofortige Aberkennung des Goldenen Ingenieurdiploms von Lüftl, "für Menschen, die das NS-Regime verharmlosen, darf es keine Ehrungen und Anerkennungen irgendeiner Art geben"._

Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) bezeichnete die Ehrung als eine "sehr unsensible Vorgangsweise". Er habe mit Skalicky telefoniert, der ihm entsprechende Schritte zugesagt habe. …"

Es ist dies das gleiche Menschenmaterial, das ansonsten nicht müde wird, zu tönen, wenn sich derartige Vorfälle in China, dem Iran oder anderen Staaten außerhalb der westlichen Hemisphäre abspielen, von Regimen früherer Zeiten mal ganz zu schweigen.

In den vergangenen 15 Jahren wurden an der Technischen Universität Wien insgesamt 600 Anträge auf das Goldene Diplom für den 50. Jahres tag des Studienabschlusses beantragt. Bislang war noch nicht ein Antrag zurückgewiesen worden.

In gewisser Weise erinnert das Vorgehen gegen Lüftl an die Kampagne gegen den Autoren des Buches „Der Auschwitz-Mythos", Wilhelm Stäglich. Diesem wurde wegen dieses Buches der Doktortitel der Universität Göttingen aberkannt, den Stäglich dort 1951 gemacht hatte. Sinnigerweise wurde die Aberkennung des Doktortitels mit einem Gesetz begründet, das aus dem Jahre 1939 stammte. Kommentar überflüssig.

Es mag sein, daß sich in der Geschichte ab und an die äußere Gewandung ändert, der Geist der Verfolgung gegen Andersdenkende ist immer der gleiche, ganz gleich unter welcher Fahne.


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