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Die Welt
Verfahren ausgesetzt: Prozess gegen Holocaust-Leugner
Ernst Zündel geplatzt
- Neuer Pflichtverteidiger muss bestellt werden
Der Prozess gegen den deutschen Rechtsextremisten und
Holocaust-Leugner Ernst Zündel ist am zweiten Verhandlungstag geplatzt und
muss neu aufgerollt werden. Das Verfahren wird ausgesetzt, bis ein neuer
Pflichtverteidiger für den 66-Jährigen gefunden wird, entschied das
Landgericht Mannheim am Dienstag.
"Die Hauptverhandlung ist ausgesetzt und hat ein Ende gefunden", sagte
der Vorsitzende Richter Ulrich Meinerzhagen. Der Richter hatte zum
Prozessauftakt in der vergangenen Woche Zündels Pflichtverteidigerin Sylvia
Stolz das Mandat entzogen. Sie hatte den mit einem vorläufigen Berufsverbot
belegten Anwalt Horst Mahler, ein Mitglied der rechtsextremen rechtsextremen
NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands), als juristische Hilfskraft
berufen. Von einem neuen Pflichtverteidiger verspricht sich das Gericht
einen zügigen Verhandlungsablauf.
In dem Prozess wird Zündel Volksverhetzung und die Verharmlosung des
Holocaust vorgeworfen. Laut Anklage hat er auf der von ihm verantworteten
Internet-Homepage "Zundelsite" sowie in von ihm versandten "Germania-Rundbriefen"
nazistische und antisemitische Propaganda betrieben.
Zündel war im Februar als unerwünschte Person aus Kanada abgeschoben worden
und sitzt seitdem in Deutschland in Untersuchungshaft. Bei einer
Verurteilung droht dem Beschuldigten eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf
Jahren. Zündel bestreitet jede Verantwortung.
Richter Meinerzhagen sagte, der Angeklagte bleibe weiter in
Untersuchungshaft. Es bestehe weiterhin dringender Tatverdacht. Ein neuer
Verhandlungstermin vor dem Landgericht Mannheim stand zunächst nicht fest.
(apa)
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