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October 27, 2005
Meinungsfreiheit auch
für Revisionisten!
Am 24. Februar 2005 bewilligte die kanadische Justiz die Auslieferung
des pazifistischen deutschen Patrioten und Revistionisten Ernst Zündel in
die BRD. Begründet wurde dies damit, Zündel stelle eine Gefahr für die
nationale Sicherheit Kanadas dar. Am 1. März 05 wurde er nach Frankfurt am
Main geflogen und dort am Flughafen festgenommen. Am 1. März 2005 wurde
Ernst Zündel nach zweijähriger Isolationshaft in Kanada an die
Justizvollzugsanstalt Mannheim überstellt. Die BRD-Führung konnte sich nun
ihren lang ersehnten Wunsch erfüllen, den Mann in ihre Krallen zu bekommen,
der ihren Staat angeblich destabilisiere. So jedenfalls argumentierte der
mit dem Auslieferungsfall Zündel betraute kanadische Richter Pierre Blais,
der Zündels Überstellung an die deutschen Verfolgungsbehörden damit
begründete, daß er ein "Sicherheitsrisiko" für Kanada dargestellt habe und
den deutschen Staat "destabilisiert" hätte.
Wenn die BRD also mit friedlichen Argumenten zu destabilisieren ist, dann
fragt man sich, wie tragfähig ist eigentlich das Fundament, auf dem diese
Republik errichtet wurde?
Um den friedlichen "Staatenzerstörer" Zündel dingfest machen zu können,
mußte er zunächst gekidnappt werden. Im Februar 2003 wurde Zündel in
Knoxville/USA, wo er mit seiner Frau Ingrid, einer aus Deutschland
stammenden Amerikanerin, lebte, überwältigt und in Handschellen in einem
gemieteten Hubschrauber nach Kanada in Auslieferungshaft geflogen.
Ohne Gerichtsverfahren.
Der vorgeschützte Grund für die Entführung lautete: Zündel sei einer
schriftlichen Ladung der Einwanderungsbehörden zu einem Gespräch nicht
gefolgt. Dies ist natürlich blühender Unsinn, die behauptete Ladung wurde
ihm nie zugestellt, wie ein Richter später feststellte. Ernst Zündel, der
mit Worten offenbar gefährlicher ist als George Bush mit seinen
Massenvernichtungswaffen, mußte auf diese kriminelle Art und Weise mundtot
gemacht werden.
Der Entführung aus den USA folgten zwei Jahre Isolationshaft in Kanada,
obwohl Zündel weder in den USA noch in Kanada gegen irgendein Gesetz
verstoßen hatte. Alleine auf Verlangen der BRD wurde dieser unbescholtene
Mann gequält, mißhandelt, entrechtet und seiner Menschenwürde beraubt. Wie
kann ein einziger Mann mit dem gesprochenen und gedruckten Wort einen
Staat wie die BRD destabilisieren? Vor Gericht darf er sich nicht
verteidigen, jeder Beweisantrag in der Sache wird in der BRD abgelehnt,
entgegen den international verbrieften Menschenrechten. Auch ein Anwalt
darf in der Sache nicht verteidigen, Sachbeweisanträge würden zur
Verhaftung des Anwalts führen.
Rechtsanwältin Chi-Kun Shi praktiziert als “Barrister & Solicitor" (so die
Berufsbezeichnung in Kanada) in Toronto. Mit ihrem Mann, Rechtsanwalt
Peter Lindsay, vertrat sie Ernst Zündel im Prozess um seine Abschiebung.
Gerhard Frey jr. hat Chi-Kun Shi zu dem Fall befragt. Frau Shi erklärte,
daß Ernst Zündel seit 42 Jahren als strafrechtlich unbescholtener Bürger
in Kanada lebte. Desweiteren geht sie nicht davon aus, daß er in der BRD
einen fairen Prozeß zu erwarten hat. Sie erklärt: “Es gibt keine
Meinungsfreiheit, wo Themen einer Zensur unterliegen. Um es ohne
Umschweife zu sagen: Ich finde Zensur sehr gefährlich. Ich glaube, dass
Menschen ihre Meinung nicht ändern, wenn es ihnen verboten wird, sie zu
äußern. Die Ansicht wird trotzdem irgendwie zum Ausdruck gebracht. Je
stärker eine Meinung unterdrückt wird, desto heftiger wird die Äußerung
schließlich sein. Der gesündeste Weg ist, darüber zu debattieren. Das gibt
uns die Chance zu einer Lösung - oder zumindest dazu, den Dissens zu
begreifen. Und zwar ohne Gewalt. Wer hat die Befugnis zu entscheiden,
worüber diskutiert werden darf und worüber nicht? Dass jemand Ihnen sagt,
was Sie sagen dürfen und was nicht, ist eine Form des Totalitarismus. Und
die Macht, Menschen zum Schweigen zu bringen, wird immer Widerstand
hervorrufen. Bei den Verantwortlichen in China weiß wenigstens jedermann,
dass sie ihre Macht missbrauchen. Was wir im Falle von Herrn Zündel erlebt
haben, erweckte sehr stark den Eindruck eines totalitären Regimes. Als
Angehörige einer ethnischen Minderheit und als Nichtweiße fühle ich mich
durch dieses drakonische Vorgehen und das Verhalten, das dabei in
menschlicher Hinsicht zum Vorschein kam, weitaus mehr bedroht und verletzt,
als durch alles, was Herr Zündel oder irgendein Verfechter 'weißer
Überlegenheit' vertreten mag. Ich bin der Überzeugung, dass eine offene
Gesellschaft am stärksten und für die Schwachen, ja letztlich für
jedermann am sichersten ist. Ich hoffe aufrichtig, dass jemand in
Deutschland die Frage aufwirft, warum Deutsche nicht über alles, auch über
die Geschichte, frei diskutieren dürfen." (=>)
Ernst Zündel sitzt im Gefängnis, weil er zu unserer deutschen
Vergangenheit eine Meinung äußerte, die dem Staat nicht gefällt. Er hat
weder zur Gewalt aufgerufen noch irgendjemanden beleidigt. Einzig und
allein ein herrschendes Dogma hat er angezweifelt, was skandalöserweise in
diesem Staat unter Strafe steht.
Laut Berliner Zeitung wird durch das Verbot der so genannten
Auschwitz-Lüge vielmehr ein Rechtsgut geschützt, “das in der
Rechtsgeschichte demokratischer Staaten bis dahin aus guten Gründen
unbekannt war: das staatlich verfügte Geschichtsbild." Sie führt weiter
aus: “Der Wahrheit des Holocaust ist nicht gedient, wenn sie im
Strafgesetzbuch steht und nicht in den Köpfen der Bürger. Es dient ihr
nicht, wenn sie geglaubt werden muss, nicht weil sie unwiderleglich,
sondern weil sie befohlen ist. Die Staaten sind es, die Geschichte
schreiben, aber wenn sich die Staaten der Geschichtsschreibung bemächtigen,
das Geschichtsbild nicht der Gesellschaft überlassen, sondern nach
Fertigstellung im Strafgesetzbuch dekretieren, dann ist damit nichts über
diese historische Wahrheit, aber alles über diese Staaten gesagt." (
Berliner Zeitung, 27. April 2004)
Ernst Zündel ist nun ein weiteres Opfer dieses Wahnsinns, dieses Unrechts
geworden, was jeder Antifaschist, Bürgerrechtler und freiheitlich gesinnte
Mensch anprangern muß, egal, wie er im einzelnen zu den Ansichten von
Ernst Zündel steht. Zeigt Euch solidarisch mit dem politischen Gefangenen,
dem Dissdenten Ernst Zündel!
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Ernst Zundel
JVA Mannheim
Justiz-Vollzugsanstalt
Herzogenried Strasse 111
D 68169 Mannheim
Germany
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