November 8, 2005
Horst Mahler and Ernst Zündel
Presiding Judge Ulrich
Meinerzhagen dismisses Ernst Zündel's lawyer, Sylvia Stolz
[Germans are civilized,
read: Another
lawyer in Saddam trial shot dead]
As the running commentary from the local media outlet indicates, below,
the case was not without a little drama. The courtroom was full with
individuals attending from all over the world. The matter didn't develop
well when presiding Judge Ulrich Meinerzhagen refused to grant lawyer
Sylvia Stolz the request she be assisted by Horst Mahler.
As Stolz insisted that
Mahler assist her, the judge relieved her of her duties. Upon this lawyer
Jürgen Rieger applied for a Gefangenheitsantrag - asked the judge to
recuse himself for obvious bias against Mahler and Stolz.
This application will now
be considered by Landgericht - district court - colleagues of Judge
Meinerzhagen, and a decision will be handed down on 15 November 2005.
08.11.2000 - updated
Mannheim
Prozess um Neonazi Zündel vertagt
Der Prozess gegen den aus Kanada
abgeschobenen Rechtsextremisten Ernst Zündel ist vertagt worden. Das
Landgericht will am 15. November über einen Befangenheitsantrag der
Verteidigung gegen den Vorsitzenden Richter Ulrich Meinerzhagen
entscheiden.
Der Hamburger Rechtsanwalt Jürgen Rieger erklärte, der Vorsitzende
Richter sei gegenüber der Verteidigung voreingenommen. Meinerzhagen hatte
den früheren NPD-Anwalt Horst Mahler von der Verteidigung Zündels
ausgeschlossen, da gegen ihn ein vorläufiges Berufsverbot bestehe.
Mahlers Mitwirkung im Prozess wegen Volksverhetzung sei strafbar, so
Meinerzhagen. Dananch hatte Meinerzhagen auch die Pflichtverteidigerin Zündels,
Sylvia Stolz, von ihrem Mandat entbunden, unter anderem deshalb, weil sie
Mahler als ihren Assistenten durchsetzen wollte.
Im vergangenen Jahr war gegen Mahler ein vorläufiges Berufsverbot
erlassen worden. Der einstige Sympathisant der linksterroristischen Rote
Armee Fraktion (RAF) hatte die NPD in dem inzwischen gescheiterten
Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die rechtsextreme
Partei vertreten und ist in der Vergangenheit mehrfach wegen
Volksverhetzung angeklagt worden.
Anwältin von Neonazi Zündel abgesetzt
Der aus Kanada abgeschobene
Rechtsextremist Ernst Zündel muss sich seit dem Morgen wegen des
Verdachts der Volksverhetzung vor dem Landgericht Mannheim verantworten.
Der Prozess begann mit einem stundenlangen Streit um Zündels Anwälte.
Zunächst schloss das Landgericht Mannheim den früheren NPD-Anwalt Horst
Mahler von der Verteidigung aus. Gegen Mahler bestehe ein vorläufiges
Berufsverbot, erklärte der Vorsitzende Richter Ulrich Meinerzhagen.
Mahlers Mitwirkung im Prozess wegen Volksverhetzung sei strafbar. Dann
entband Meinerzhagen auch die Anwältin Zündels, Sylvia Stolz, von ihrem
Mandat, unter anderem deshalb, weil sie Mahler als ihren Assistenten
durchsetzen wollte. Das Gericht ließ zunächst offen, ob das Verfahren
zur Bestellung eines neuen Pflichtverteidigers ausgesetzt werden sollte.
Im vergangenen Jahr war gegen Mahler ein vorläufiges Berufsverbot
erlassen worden. Der einstige Sympathisant der linksterroristischen Rote
Armee Fraktion (RAF) hatte die NPD in dem inzwischen gescheiterten
Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die rechtsextreme
Partei vertreten und ist in der Vergangenheit mehrfach wegen
Volksverhetzung angeklagt worden.
Neonazi Ernst Zündel vor Gericht
Der aus Kanada abgeschobene
Rechtsextremist Ernst Zündel muss sich seit dem Morgen wegen des
Verdachts der Volksverhetzung vor dem Landgericht Mannheim verantworten.
Der in Calmbach (Kreis Calw) geborene 66-Jährige soll über eine Website
und Rundbriefe weltweit den Massenmord an den Juden leugnen.
Das Interesse an der
Verhandlung ist groß: In dem prallgefüllten Gerichtssaal haben sich
zahlreiche Rechtsradikale eingefunden. Auch viele Beobachter aus den USA
sind extra angereist. Zu Prozessbeginn stand die Auseinandersetzung um die
Rolle des Verteidigers Horst Mahler im Zentrum. Mahler hat wegen seiner
rechtsradikalen Ausfälle Berufsverbot als Anwalt. Dennoch sollte er in
dem Verfahren als Assistent der Zündel-Rechtsanwältin arbeiten. Der
Vorsitzende Richter der Stafkammer hat dies jedoch abgelehnt.
Zündel sitzt in Mannheim in
Untersuchungshaft seit er im März dieses Jahres bei seiner Ankunft in
Frankfurt/Main festgenommen wurde. Laut Anklage gilt der Mann, der vor 47
Jahren nach Kanada auswanderte, als "der aktivste Holocaust-Leugner".
Über seine Internet-Homepage "Zundelsite" soll er von Kanada
und den USA aus den Tod von Millionen Juden in den Konzentrationslagern
der Nationalsozialisten bestritten haben.
Kanadisches Gericht: Homepage
verfassungswidrig
Ein kanadisches Gericht hatte
Zündels Internet-Homepage für verfassungswidrig erklärt und den
Verfasser als "Sicherheitsrisiko" bezeichnet. Zwei Jahre lang
hatte sich Zündel, der noch immer deutscher Staatsbürger ist, gewehrt,
aus Kanada abgeschoben zu werden. Auf Betreiben der Mannheimer
Staatsanwaltschaft war Zündel Anfang des Jahres aber schließlich doch
ausgeliefert worden. Ihm drohen nun bis zu fünf Jahre Haft.
In den von Zündel verfassten
"Germania-Rundbriefen", die vorwiegend in der rechtsextremen
Szene verteilt wurden, soll er weltweit seine antisemitische Propaganda
betrieben haben. Zündel behauptete in seinen Schriften immer wieder, das
dem Holocaust nicht sechs Millionen Juden zum Opfer fielen, sondern
lediglich 100.000, die an Krankheiten gestorben seien.
Der Prozess in Mannheim ist zunächst auf fünf
Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird am 24. November erwartet.
Bislang gibt es nach Polizeiangaben keine konkreten Hinweise auf Aufmärsche
von rechten Sympathisanten oder linken Gegendemonstranten zum
Prozessauftakt.
Ermittlungsverfahren seit fast zehn Jahren
In Deutschland führt die Staatsanwaltschaft Mannheim seit
1996 gegen Zündel ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des
Verdachts der Volksverhetzung. Bereits im Jahr 1991 war der Anhänger des
Revisionismus bei einem Aufenthalt in Deutschland festgenommen worden. Er
erhielt damals wegen volksverhetzender Agitation einen Strafbefehl über
12.600 DM (rund 6.400 Euro). Gegen diesen Strafbefehl legte er Einspruch
ein. Ein Urteil bestätigte die Strafe 1995, und Zündel zahlte.
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Ernst Zundel
JVA Mannheim
Justiz-Vollzugsanstalt
Herzogenried Strasse 111
D 68169 Mannheim
Germany
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