Der Nationalismus hat sich in der Vergangenheit als eine ungeheure Energiequelle
erwiesen, als eine Kraft, die Systeme erschüttern und Ordnungen ebenso
aufbauen wie zerstören konnte. In den Völkern dieser Erde zeigt
sich heute wieder erneut die explosive Gewalt eines Phänomens, das
nicht als beziehungslose Theorie in einigen Köpfen spukt, sondern
eine sehr lebendige und politisch äußerst wirksame Existenz
hat.
Der Nationalismus als Befreiungsnationalismus junger Völker stand
und steht logischerweise immer auf der Seite des Fortschritts. So war es
während der französischen Revolution, die als erstmals freigesetzte
Energie des Nationalismus die Feudal-Strukturen zerbrach, die Schlösser
in Schutt und Asche legte und aus einer den Fürsten dienenden Ansammlung
von Menschen ein Volk schmiedete. So war es mit den nationalistischen Befreiungsbewegungen
in der Revolutionsepoche der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts.
Immer richtete sich der Kampf gegen die bestehenden, als erstarrt erkannten
staatlichen und sozialen Ordnungen und gegen fremde Besetzung. Nationalismus
war und ist das Gegenteil von Imperialismus und Ausbeutung. Er war und
ist Ausdruck und politische Waffe des Aufstands der Völker, aber auch
der konstruktiven Neuordnung.
Wie jede Kraftquelle ist auch der Nationalismus in beiden Richtungen benutzbar:
Zum "Guten" und zum "Bösen". Man kann den grundsätzlich
positiven Nationalismus nicht als durchweg negativ einstufen, weil er als
Chauvinismus in Imperialismus umschlagen kann - ebensowenig wie man den
grundsätzlich positiven Sozialismus nicht verteufeln sollte, weil
er als Marxismus in Klassenhaß und Imperialismus umschlägt.
Nationalismus heißt, das eigene Volk und seine Werte zu lieben, aber
deshalb nicht andere Völker gering zu schätzen. Im Vergleich
zu früheren Jahrhunderten hat der Nationalismus im letzten Krieg durch
die europäische Waffen-SS, nach dem Krieg in der Bewegung des Briten
Oswalt Mosley sowie in dem Kreis um Arthur Ehrhardts Zeitschrift "Nation
Europa" eine entscheidende inhaltliche Wandlung erfahren. Er verstand
sich nicht mehr als alleingängerischer Patriotismus, nicht mehr als
selbstüberhebliches Gegeneinander, sondern als ein neues Ordnungsprinzip,
das der Schicksalsgemeinschaft Europa wieder zu der ihr historisch zustehenden
Stellung in der Welt verhelfen sollte.
Zunehmend begannen sich die Nationalisten aller Länder zu verständigen
und gemeinsame Ansatzpunkte zu finden. Die Grundlage lautet: Die Menschen
sind nicht gleich, sondern in ihrer Ungleichartigkeit zu achten, die Völker
sind nicht beliebig austauschbar, sondern in ihrer Eigenart zu erhalten,
die Nation soll nicht in Klassenhaß und Standesdünkel zerrissen
werden, sondern jeder Arbeitende ist gemäß seiner Leistung an
seinem Platz ebenso wichtig wie der andere. Der europäische Nationalismus
richtet sich gegen die totalitäre Gleichmacherei des Massenzeitalters,
gegen die Manipulierbarkeit einer willenlosen Konsumgesellschaft. Er ist
eine wertende Weltanschauung, die dem Menschen, so wie er ist, gerecht
werden will.
Dynamik gegen Politikverzicht
Eine gesellschaftliche Alternative, die auch von den europäischen
Ostvölkern immer mehr als solche erkannt wird, muß notwendigerweise
auch zum kapitalistischen System alternativ sein.
Die gewaltigen Konstruktionsmängel dieses Systems liegen sowohl im
gleichmacherischen Pseudo-Internationalismus, der den Interessen international
verflochtener Konzerne dient, als auch in einer quantitativ und nicht qualitativ
ausgerichteten Gesellschaft, die mit den Mitteln der Bedarfsweckung ihre
Wachstumswirtschaft anheizt, während die sittlichen Werte verkümmern.
Auf kurze 6 Punkte gebracht lautet das Programm des Europäischen Nationalismus:
Europa den Europäern
Mit der Prinzipwerdung des Nationalismus ist die Voraussetzung für
einen erfolgreichen Kampf gegen die herrschenden Systeme gegeben. Er verheißt
nicht mehr Durchsetzung eines Teils, sondern eine Neue Ordnung für
das Ganze. Er ist auf die Wiedererhebung Europas fixiert und somit auf
ein fest umrissenes Ziel. So sehr der Europäische Nationalismus durch
einen begeisterten Idealismus getragen wird, so sehr bemüht er sich
jedoch bei der Theorie-Diskussion um Logik und Vernunft. Ein Bekenntnis
zu Europa beinhaltet auch ein Bekenntnis zur europäischen Vernunft,
die seine Ðberlegenheit begründet hat. Das bedeutet nicht nur,
ständig auf dem Stand des aktuellen Wissens zu sein, sondern zudem
eine bestimmte Denkweise zu praktizieren, mit der Erkenntnisse erlangt
oder Behauptungen schlüssig widerlegt werden können.
Ethnisches Ordnungsprinzip als Weltsystem
Das "Woher" und das "Wohin" bestimmen das Gesicht des
Neuen Nationalismus. Das bedeutet, die Erkenntnisse der Verhaltensforschung
zur Grundlage eines realistischen Menschenbildes zu machen, das bedeutet
aber auch, eine zukunftsbezogene Gesellschaftskritik zu formulieren.
Das liberal-kapitalistische System basiert auf der Gleichheit und damit
der Auswechselbarkeit des Menschen. Nur aus dieser - vermutich bewußt
- falschen Grundlage resultiert die verantwortungslose Sorglosigkeit, mit
der auf dem europäischen Kontinent und darüber hinaus Gastarbeiter
und Asylantenheere verschoben werden. Doch die Lehre vom Menschen, seinen
biologischen Ursprüngen und Beweggründen, entzieht jedem fremden
Herrschaftsanspruch die Grundlage. Sie führt automatisch zu nationalem
Selbstbewußtsein und schließlich zu revolutionärem Unabhängigkeitsstreben.
Sie bedroht die Welthegemonie des liberalistischen und kommunistischen
Materialismus und muß deswegen auf Feindschaft stoßen. Sie
ist eine Waffe in der Hand des Europäischen Nationalismus.
Das ethnische Ordnungsprinzip des Europäischen Nationalismus ist revolutionär.
Die unausbleibliche Folge ist eine totale Veränderung der europäischen
Landkarte. Die Veränderung bildet jedoch die Voraussetzung zur Neuordnung
Europas und zur Beseitigung ständig schwelender Konflikte zwischen
Minderheiten und Mehrheiten, zwischen Staaten, die die Rechte ihrer völkischen
Minderheiten im jeweils anderen Staatsverband verletzt sehen und somit
eben zwischen den Völkern Europas. Das Prinzip Nationalismus sorgt
für ein gerechtes System der nationalen Selbstbestimmung, das nicht
- wie das gegenwärtige - ein Ergebnis imperialistischer Machtkämpfe
ist, sondern auf der freien Entscheidung der europäischen Menschen
und der Hinwendung zu ihrer angestammten Heimat basiert. Es hat keinen
Sinn, diese nationalen Minderheiten aus Gründen der Staatsraison zu
unterdrücken, ihre Intelligenz in die Gefängnisse zu werfen und
ihre Wirtschaft absichtlich rückständig zu halten. Die Neue Ordnung
sieht in dem revolutionären Kampf der europäischen Autonomisten
keinen verabscheuungswürdigen Seperatismus, sondern ihre erste Keimzelle.
Dies ist der unvermeidliche Weg des Nationalisierungsprozesses der europäischen
Neuzeit, der wie alles Natürliche - zu Vielfalt und Differenzierung
strebt. Und ist nicht der Völkerreichtum Ursache für Europas
kulturelle Blüte? Daher hat jede ethnische Gruppe gerade aus Gründen
der europäischen Einigungsbestrebung das Recht auf unbedingten Schutz
ihrer kulturellen Eigenständigkeit und territorialen Selbstbestimmung.
Die skizzierte Entwicklung ist die logische Fortsetzung eines historischen
Prozesses, der den Gleichmachungswünschen der herrschenden Mächte
widerspricht. Er ist unaufhaltsam.
Der junge europäische Befreiungsnationalismus macht Schluß mit
einer Politik, die die Völker zum Objekt wirtschaftsimperialistischer
Interessen erniedrigt. Er schöpft aus den Tiefen der abendländischen
Genialität, aus der Vielfalt der Ideen, die unsere Geschichte in Gang
gehalten haben. Dieser Aufstand des europäischen Geistes ist jedoch
nur realisierbar, wenn die Völker mit ihren gewachsenen Kulturen wieder
Subjekte des Handelns werden. Die Voraussetzung dazu ist ein Ordnungsprinzip,
das nicht nur auf Europa allein anwendbar ist, sondern ein Beispiel gibt
für die Welt. Der Ansporn für die Entfaltung des europäischen
Geistes, die Ursache seiner Ausstrahlungskraft war stets der Wille zur
Größe, zum Erkennen, zum Voranschreiten, zum Neuordnen. Dies
ist die Quelle eines neuen Selbstbewußtseins der Völker unseres
Kontinents.
Ernst Zündel