Brief an den Polizeichef von Toronto

(Ernst Zündel)



Hier ist mein Brief an den Polizeichef, der alle die Menschenrechtsbrüche aufzählt, die, als Beispiel dienend, an mir an dem Tag und in der Zeit verübt worden sind. So sieht die Lage in Kanada aus, das sich rühmt, 98%iger Musterstaat in der Einhaltung der UNO Menschenrechtscharta zu sein:

"Polizeichef David Boothby
40 College Street
Toronto, ON M5G 2J3

29. November 1996

Sehr geehrter Herr Polizeichef,

wieder einmal wende ich mich direkt an Sie, da ich weder in der Ermittlung wegen der Brandstiftung meines Hauses am 7. Mai 1995 noch im Fall der Rohrbombe, die mir am 20. Mai 1995 geschickt wurde, einen Fortschritt feststellen kann.

Nach der Brandstiftung vergingen keine zehn Tage, ehe ich den Kriminalbeamten Mike Jackson (Dienstabzeichen Nr. 1157) der Polizeiabteilung 51 kontaktierte und ihm die Information übergab, die mir Paul Medley, ein Torontoer Taxifahrer, gegeben hatte, nachdem ich eine Belohnung von $5,000.00 für Informationen, die zu einer Verhaftung und Aburteilung des Brandstifters führen könnten, ausgesetzt hatte. Mr. Medley kannte eine Kontaktperson, die mit eigenen Ohren gehört hatte, wie der Brandstifter zugab, daß er mein Haus für $200.00 in Brand gesteckt hatte. Durch diese Kontaktperson konnten wir der Polizei den Namen, die Nationalität, das Alter, die Adresse und eine Personenbeschreibung des Verdächtigten geben. Ich sprach diese Woche mit Mr. Medley und es stellte sich heraus, daß ihn die Polizei betreffs meines Falles überhaupt noch nicht kontaktiert hatte.

Dann ist da auch der Torontoer Glaser, der den Brandstifter zweimal von Angesicht zu Angesicht sah - das erste Mal, als dieser den Benzinkanister in Richtung meines Hauses trug und das zweite Mal wenige Minuten später, als er nach der Tat wieder auf ihn zu rannte. Laut Zeitungsmeldungen sagte der Glaser, er könne sich nicht an das Gesicht des Brandstifters erinnern. Ist dieser Mann jemals unter Hypnose gesetzt worden, um sein Erinnerungsvermögen zu unterstützen, so daß er den zuständigen Autoritäten eine Beschreibung geben könnte? Laut Angaben der Polizeibeamten, mit denen ich in Europa und den Vereinigten Staaten gesprochen habe, ist ein solches Vorgehen bei Polizeibehörden nicht ungewöhnlich.

Sie haben mir versichert, daß Sie in dieser Sache, einem politisch motivierten Terroranschlag gegen mich, ermitteln. Dieses entsetzliche Verbrechen kostete beinahe fünf Menschen das Leben; einige von ihnen mußten nackt aus dem Fenster springen, während das Gebäude in Flammen stand!

Nach Schätzung der Brandmeister bezifferte sich der Schaden an Haus und Inventar auf $400,000.00 - einschließlich der Vernichtung meiner 5,000 Bände umfassenden wissenschaftlichen Bibliothek, einer lebenslangen Unterlagensammlung, der meisten meiner Geschäftsunterlagen, und meiner unersetzlichen Gemälde. Der Schaden am Nachbargebäude belief sich auf $200,000.00.

Die marxistische Terroristengruppe Anti-Racist Action hatte Plakate angeschlagen mit ausdrücklichen Hinweisen, daß sie mich aus meiner Nachbarschaft vertreiben und töten würden, und schlug auch ein Plakat an, welches eine detaillierte Anleitung gab, wie man mein Haus mit einem Molotowcocktail als Brandstiftungsmethode abbrennen könne. (Meine Beschreibung der ARA als marxistische Terroristengruppe fußt auf Unmengen von Informationen und Dokumentationen, die auf dem Internet zu finden sind und die meine Frau Ihrer Intelligence Services Abteilung übermittelt hat; diese Informationen belegen die Verbindungen der ARA zu weltweiten Terroristengruppen und -handlungen.)

Sechs Monate nach dem Brandanschlag, während ich noch versuchte, mein Haus, mein Geschäft und mein Leben wieder aufzubauen, bepflasterte eine Bande von ARA-Jugendlichen meine Nachbarschaft wieder mit demselben Molotowcocktail-Plakat. Dies geschah am 9. November 1995, im Gedenken an die Kristallnacht (als 1938 in Deutschland jüdische Synagogen geplündert und niedergebrannt wurden).

Ich beschwerte mich telefonisch bei der Polizeiabteilung 51 und erhielt eine abweisende, desinteressierte Antwort. Ich erschien dann persönlich, um die Information unter Eid abzulegen. Ich wurde abgewiesen. Die Beamten weigerten sich, auch nur einen Bericht darüber aufzunehmen. Denselben Abend um 19:00 Uhr wurde eine Gruppe Jugendlicher, einschließlich zweier ARA-Führer, beobachtet, wie sie meine Nachbarschaft mit Anti-Zündel-Plakaten bepflasterten. Ich telefonierte wieder der Polizeiabteilung 51 und erklärte die Situation. Wiederum zeigte man mir die kalte Schulter. Daraufhin fuhr ich zur Polizeiabteilung 51, um die Information unter Eid abzulegen oder doch zumindest den Vorfall schriftlich festhalten zu lassen. Nichts! Ich wurde allgemein mit Gleichgültigkeit behandelt und erhielt sogar kalte und feindselige Blicke. Als ich die Polizeistation verließ, sah ich zwei Polizeiautos den Parkplatz verlassen, doch bis dahin war die Plakatbrigade der ARA abgezogen.

Wie Sie wissen, hielt die marxistische Terroristengruppe ARA am 25. Oktober 1996 eine ganztägige "Shut the Nazi Down" Demonstration vor meinem Haus ab. Während dieser Veranstaltung, die etwa sieben Stunden dauerte, rief die ARA wiederholt im Sprechchor, "sperrt die Nazis ein, brennt das Haus nieder," was gegen Paragraphen 264 des kanadischen Strafgesetzbuches verstößt. Obwohl dieser Gesetzesübertritt vor den Augen zahlreicher Torontoer Polizisten und Beamten im Zivil geschah, wurde niemand verhaftet.

Gleich nach der Demonstration sandte ich einen Brief an Bob Stradthee, Unit Commander der Intelligence Services (Kopie anbei). Da ich keine Antwort erhalten habe, wende ich mich nun an Sie. Durch Informationen, die aus Quellen der Vereinigten Nationen stammen, habe ich erfahren, daß die Demonstration selbst, sowie die Drohungen, die zum Ausdruck gebracht wurden, gegen die Universelle Deklaration der Menschenrechte verstießen, die 1948 von den Vereinigten Nationen angenommen wurde. Kanada ist Mitglied der Vereinigten Nationen und Unterzeichner dieser Menschenrechtskonvention und ist verpflichtet, die Verträge und Abkommen zu wahren. Nachfolgend ist eine Auflistung meiner Rechte, gegen die an diesem Tag verstoßen wurde, sowie die entsprechenden Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. (Kopien der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO sowie des 1979er UNO-Dokuments A/34/46, "Code of Conduct for Law Enforcement Officials", sind beigefügt.)

Mehr als 18 Monate sind seit der Brandschatzung meines Hauses und Geschäfts vergangen, doch die Ermittlungen dessen, was Ihre Intelligence-Abteilung zu Recht eine gegen mich gerichtete Terrorhandlung nennt, hat keinerlei ersichtlichen Fortschritt gemacht. Ich finde dies ganz besonders ärgerlich, da ich Ihnen eine Videoaufnahme von zwei Agenten von Kanadas Spionagebehörde CSIS zur Verfügung gestellt habe, auf welcher diese Agenten erklärten, sie wüßten, daß es die ARA war, die mein Haus in Brand steckte! Meinen zahlreichen Nachfragen wegen der Handhabung dieses Falles wird routinemäßig mit ohrenbetäubender Stille oder mit ausweichenden Erklärungen begegnet.

Angesichts dieser Sachlage habe ich nun den außergewöhnlichen Schritt unternommen, weltweit vierundzwanzig Menschenrechtsorganisationen, die Leitung der Vereinigten Nationen, und Menschenrechtsspezialisten davon in Kenntnis zu setzen, was hier in Kanada mit mir geschieht... wie politische Terroristen mich ungestraft mit Brandschatzung und Bomben heimsuchen dürfen, weil ich ein politischer Dissident deutscher Abstammung bin, der eine unbeliebte Ansicht der Geschichte des Zweiten Weltkrieges auf friedliche Art und Weise zum Ausdruck bringt!

Eine Kopie dieses Briefes, zusammen mit weiteren Dokumentationen, Fotos und Videoaufnahmen, schicke ich an Mr. Jose Ayala Lasso, dem Hochkommissar für Menschenrechte bei den Vereinigten Nationen in Genf, Schweiz. Ab sofort werde ich, wenn ich reise, in meinem Pass seine Not-Fax- und Telefonnummern bei mir führen, um Menschenrechtsverletzungen und Schikanen zu melden, sobald sie mir oder Mitgliedern meiner Familie widerfahren.

Künftig werden alle Verletzungen meiner Menschenrechte durch Tat oder Unterlassung seitens aller kanadischen Behörden, Polizei, Gerichten, Zoll- und Einwanderungsbehörden usw...., die die vergangenen sechzehn Jahre mein Leben zur Hölle gemacht haben, direkt an ihn im UNO Hauptquartier für Menschenrechte in Genf/Schweiz gemeldet werden.

Ich bedauere, daß ich diese ungewöhnlichen und drastischen Maßnahmen ergreifen muß, die Kanada unter das wachsame Auge offizieller Behörden im internationalen Zuständigkeitsbereich bringt, doch es scheint mit, daß ich keine andere Wahl habe. Immerhin hat die kanadische Regierung neuerdings ihre langjährige Verfolgung gegen mich ausgeweitet, indem sie fälschlicherweise behauptete, ich sei ein Sicherheitsrisiko, und versuchte, mich mittels eines Tribunals zu überfahren, welches dazu bereit war, geheime Zeugen aufzurufen - alles mit der Absicht, mich zu deportieren - und das auf Geheiß einer lautstarken Minderheit mit einer politisch mächtigen Lobby - die mich die vergangenen 16 Jahre lang beharrlich schikaniert und verfolgt hat, weil sie meine Ansichten unterdrücken will. (vgl. die beigefügte Broschüre, "Ernst Zundel: One Man,s Quest for Truth, Freedom and Justice"["Ernst Zündel: Eines Mannes Kampf für Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit"])

Das kanadische Föderale Gericht [Bundesgericht] hat inzwischen zu meinen Gunsten entschieden, indem es feststellte, daß dieses Tribunal (SIRC) gegen mich voreingenommen war, und ordnete an, daß das Verfahren gegen mich einzustellen sei. Es ist vielsagend, daß die Bundesregierung Kanadas Berufung eingelegt hat und sogar derartig außergewöhnliche Maßnahmen wie die Neuerlassung kanadischer Gesetze ins Auge faßt, um sich in die Lage zu versetzen, eine rechtliche Grundlage zu schaffen, um mich letzten Endes zu deportieren.

Ich bin seit 38 Jahren ein friedlicher, permanenter Einwohner Kanadas und habe meine politisch abweichende Meinung ausschließlich auf gewaltlose Art und Weise praktiziert und meine Gegner stets zum Dialog eingeladen, um ihre Beschwerden gegen meine Schriften und Mediensendungen in offenen Debatten vorzubringen. Dieses Angebot gilt noch immer. Ihre Antwort bestand jedoch aus unablässigen Schikanen und Verfolgungen, welche der kanadische Staatsapparat ungehindert andauern läßt durch seine unterdessen etablierte und eingefleischte Praxis, mir meine Menschenrechte wiederholt vorzuenthalten oder zu verleugnen.

Meine ungewöhnlichen Maßnahmen sind notwendig, weil ich der Ansicht bin, daß alle anderen Versuche meinerseits, sowie andere sich bietende Wege, die ich durch alle Dienstwege des Regierungssystems verfolgt habe, erbärmlich fehlgeschlagen sind.

Ihrer Antwort sehe ich entgegen."

Der Polizeichef hat bis heute noch nicht schriftlich Stellung dazu genommen. Er hat aber höhere Polizeibeamte vorbeigeschickt, um mich zu beschwichtigen.