Oliver Bode ist vielleicht für so manchen der jüngeren Rundbriefempfänger
ein Begriff. Er ist einer der gescheitesten und feinfühligsten Nachwuchsführer
in Deutschlands nationalem Lager, wenn man es überhaupt noch so nennen
kann und darf.
Ich kenne Oliver seit fast 8 Jahren. Ich besuchte ihn öfters in Deutschland,
und er gefiel mir, weil er ein absolut charakterlich sauberer, ehrlicher
Mensch ist. Mögen andere auch von der modernen Welt verdorben worden
sein - mögen sie Versuchungen erlegen sein, mögen Mode, Geld,
Alkohol, sogar Drogen und Verrat so manchen zunichte gemacht haben und
viele enttäuscht haben - Oliver Bode gehört nicht zu diesen Leuten.
Er ist anders. Er ist ein pflichtbewußter Mensch mit Anstand.
Er wollte mich und andere Freunde in Kanada Ende Februars besuchen kommen.
Als er nicht ankam, begann ich schon düstere Ahnungen zu haben.
Tatsächlich sollten sich diese bestätigen!
Ich lasse ihn hier selber sprechen:
Am 24.02.96 landete ich verspätet mit einer KLM Boing 747 aus Amsterdam im Pearson International Flughafen von Toronto in Canada.
Bei Kontrolle meines Reisepasses wurde auf Grund eines Computervermerkes angewiesen, mich genauer zu überprüfen. Zu meiner Überraschung führte mich ein Immigrations-Beamter in einen Raum, in dem bereits eine Dolmetscherin und wohl ein Sicherheitsbeauftragter des kanadischen Staates für eine Vernehmung auf mich warteten. Meine Ankunft wurde also in Kanada erwartet und gründlich vorbereitet!
Mir wurde ein Schreiben aus Deutschland vorgelegt, in dem ca.12 sogenannte "Vorstrafen", die ich in Deutschland gehabt haben soll, aufgelistet waren. Nach meiner Anfrage, woher dann die Information sei, daß es sich bei der Auflistung um "Vorstrafen" handelte, wurde mir gesagt, daß die Informationen von einer Staatssicherheitsbehörde bzw. dem Deutschen Geheimdienst gekommen sei."
In jüngeren Jahren war ich während Demonstrationen mit Linken, wo es zu Keilereien kam, wegen "Körperverletzung" angeklagt worden.
In Wirklichkeit handelte es sich bei der Auflistung nicht um Vorstrafen, sondern um fast sämtliche Ermittlungsverfahren, die ich in den letzten 11 Jahren hatte. Es handelte sich dabei ausschließlich um Verfahren, die politischen Hintergrund hatten.
Die vier rechtskräftig gewordenen Vorstrafen, die ich in Deutschland (tatsächlich) habe, hätten nicht dazu führen dürfen, daß ich in Kanada des Landes verwiesen werde. Die bisher von mir begangenen "Körperverletzungen" sind aus der politischen Situation, die wir in Deutschland haben, begangen worden.
Wenn in zahlreichen Orten in Deutschland tagelange bürgerkriegsähnliche Straßenkämpfe zwischen der Polizei und anarchistischen und kommunistischen Gruppen stattfinden, so ist das ein Resultat der Politik, die in Deutschland gemacht wird. Wenn ich nun auch Opfer dieser Gruppen werde und mich zur Wehr setze, werde ich nach deutscher Gesetzgebung dafür bestraft! Ein Soldat, der auf Staatsbefehl Menschen tötet, wird nicht Mörder genannt. Ich als politischer Oppositionist, der sich Anschlägen zur Wehr setzt, werde dafür wegen Körperverletzung verurteilt und kriminalisiert. Gerade weil diese Vorstrafen aber aus der derzeitigen politischen Situation in Deutschland heraus von mir begangen wurden, wäre für eine ordentliche Rechtssprechung das Aufrollen der bisherigen Prozesse, die ich gehabt habe, nötig gewesen.
Tatsache ist, daß ich Opfer dieser Auslegungen wurde aufgrund der derzeitigen Machtverhältnisse. Warum die Juden sich nicht einordnen können als Volk in der Welt, wie es ein jedes anderes Volk kann, warum sie im politischen Geschehen vieler Länder mitreden müssen und oft an höchsten Stellen die erste Geige spielen müssen, ist für mich rätselhaft."
Oliver schreibt dann, wie es ihm weiterhin erging:
"Ich wurde davon in Kenntnis gesetzt, daß ich bei jeder Falschangabe, die ich mache, sofortige Haft auf mich bringen kann. Auf Grund der Fragen, die mir gestellt wurden, und was mir die Beamten sagten, war zu entnehmen, daß der kanadische Staat über eine Reihe von Informationen verfügte, was meine internationale politische Arbeit betrifft. Diese Informationen sind wohl auch von einer entsprechenden Stelle aus Deutschland den kanadischen Behörden zugespielt worden.
Nach ca. 6-stundigem Wälzen von Gesetzesbüchern und Schreiben einer Erklärung, warum ich denn nun in Kanada festgehalten würde, wurde vom Einwanderungsbeamten die Entscheidung getroffen, mich zu inhaftieren und einem Immigrationsrichter vorzuführen.
Die (anderen) Inhaftierten waren zu ca. 95% Schwarze. Es war durch Gespräche festzustellen, daß ca.6-7% der dort anwesenden Schwarzen mehr oder weniger Deutsch sprachen, die mir erklärten, daß sie bereits für mehrere Monate, manche auch Jahre, in Deutschland gelebt haben, weil sie Asyl beantragt hatten.
Die Schwarzen erklärten mir weiter, daß Deutschland ein wunderbares, herrliches Land sei, in dem es sich als Asylland prima leben ließe, aber daß die Masseneinwanderung von Fremden für die deutsche Bevölkerung weniger gut sei.
Am Dienstag, den 27.02.96 wurde ich mit noch zwei Häftlingen in Handschellen in einem gesicherten Fahrzeug zum Gericht gebracht und dem Immigrationsrichter Edward McNamara vorgeführt.
Anwesend waren im Gerichtssaal auch der Immigrationsbeamte Robert Lambert, der den kanadischen Staat vertrat, die Dolmetscherin Frau Dorothy Korshed, dann der Partner-Direktor from kanadischen-jüdischen Congress, Steven Shulman, und zwei oder drei Personen von der kanadischen und jüdischen Presse.
Vertreten lassen habe ich mich vom dem dort auch anwesenden berühmten Holocaust-Zweifler Ernst Zündel. Daß Herr Zündel mich vertreten würde, hatte ich vor der Verhandlung nicht angegeben, und dieses war deshalb für die dort Anwesenden sehr überraschend.
Bereits am 28.02.96 erschienen die ersten Schlagzeilen in kanadischen Zeitungen, die teils auch in unserer Haftanstalt auslagen.
Die Reaktionen der Schwarzen war sehr zwiespältig. Ein großer Teil tolerierte mich als Neo-Nazi, wie die kanadische Presse mich bezeichnete. Ein anderer Teil war für mich, bzw. hat mir Verständnis entgegengebracht, denn viele der Schwarzen gehören verschiedenen Negerstämmen an, die verzweifelt in Afrika für die Erhaltung ihrer Kultur kämpfen. Insbesondere sind es Zulus, die zusammen mit ihrem König heute für ihre "Nation" und für die Wiedererlangung ihrer Kultur und ihres Brauchtums kämpfen. Daß ich mich nun für Deutschland einsetze, war zumindest für diesen Teil der Häftlinge verständlich. Nur ein sehr kleiner Teil war gegen mich. Die Zeitung "Toronto Star" bemerkt in ihrer Ausgabe vom 01.03.96 genau richtig, daß ich selbt in der Haftanstalt immer größere Beliebtheit erlangte - und das trotz der strengen Isolation. Am Ende konnte ich sogar noch sehr positive Verbindungen nach Arabien und Singapur aufbauen.
Am Donnerstag, den 29.02. wurde ich an einen Schwarzen gekettet und ein zweitesmal zum Gericht gebracht. Während der Verhandlung habe ich feststellen können, daß der Immigrationsbeamte, der den kanadischen Staat dort vertreten hat, doch eigentlich sehr froh war, daß ich mich für eine Ausweisung bereit erklärte, denn jeder Verhandlungstag und jeder weitere Tag in Kanada hätte mich noch populärer gemacht.
Bei aller Bescheidenheit habe ich also in der einen Woche doch mehr erreicht, als wenn ich normal in Kanada eingereist wäre. Mit dem Einwanderungsverbot habe ich weltweites Aufsehen erregen können und habe zudem alle meine Vorhaben in Kanada verwirklichen können. Alle Verurteilungen, alle Hetze, die gegen mich betrieben wird, jedes Unrecht, das ausgesprochen wird, geben mir doch letzendlich Recht und Existenzberechtigung für mein Wollen.
Am 03.03.96 wurde ich aus der Isolationshaft entlassen, einige Male durchsucht, in Ketten gelegt und mit einem besonderen Transportfahrzeug für Häftlinge und unter Polizeigeleit zum Flughafen gebracht. Dort habe ich mich weiteren Untersuchungen unterziehen müssen und wurde dann unter Polizeigeleit direkt in das Flugzeug gebracht.
Der kanadische Staat hätte vor meiner Einreise erst überprüfen müssen, ob er es sich leisten kann, mich zu inhaftieren. Das ganze Trara um meine Inhaftierung ist für den kanadischen Staat täglich peinlicher geworden. Hätte der Staat mich gleich einreisen lassen, hätte es auch dieses Schauspiel, das zu meinen Gunsten ausgefallen ist, auch nie gegeben.
Ich weiß das natürlich zu schätzen. Laßt Männer auf mich los und keine Kasperle-Figuren - und mein Sieg wird noch größer sein."
Soweit der Bericht Oliver Bodes.