Was ist Holocaust-Leugnung?

(Barbara Kulaszka - Rechtsanwältin)



In den letzten Jahren wurde der angeblichen Gefahr der "Leugnung des Holocaust" mehr und mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Politiker, Zeitungen und Fernsehen warnen vor dem zunehmenden Einfluß jener, die die Holocaust Geschichte - daß während des II. Weltkrieges ca. 6 Millionen europäische Juden, die meisten von ihnen in Gaskammern, systematisch hingerichtet wurden - ablehnen.

In mehreren Ländern, eingeschlossen Israel, Frankreich, Deutschland und Österreich, ist die "Leugnung des Holocaust's" gegen das Gesetz, und Leugner werden mit strengen Gebühren und Gefängnis bestraft. Einige außer sich geratene jüdische Gemeinde-Führer verlangen gegen sich widersetzende "Revisionisten" ähnliche Regierungs-Maßnahmen in Nord-Amerika.

In Kanada sagt David Matas, Obersten-Rat für die "Liga für Menschenrechte" der zionistischen B'nai B'rith Organisation:

Der Holocaust war der Mord von sechs Millionen Juden, eingeschlossen zwei Millionen Kinder. Holocaust-Leugnung ist der zweite Mord derselben sechs Millionen. Erst wurde ihr Leben vernichtet, dann ihr Tod. Eine Person, die den Holocaust leugnet, wird Teil des Verbrechens des Holocaust selbst.

In dieser Kontroverse wird oft die entscheidende Frage übersehen: "Was genau ist "HolocaustLeugnung"?

Sechs Millionen?

Sollte jemand, der nicht - wie Matas und andere behaupten - glaubt, daß während des II. Weltkrieges sechs Millionen getötet wurden, als "Holocaust-Leugner" bezeichnet werden? Diese Zahl wurde während des Internationalen Militär-Tribunals in Nürnberg 1945-1946 genannt. Sie stellten fest, daß "verfolgte Politik (der Deutschen Regierung) in der Tötung von sechs Millionen Juden resultierte, von denen vier Millionen in Hinrichtungs-Institutionen getötet wurden".

Aber wenn das stimmt, dann müßten mehrere der prominentesten Holocaust-Historiker als "Leugner" bezeichnet werden. Raul Hilberg, Autor des Standard-Referenzwerkes "Die Vernichtung der europäischen Juden," erkennt nicht an, daß sechs Millionen Juden starben. Er setzt die Gesamtzahl der Toten (durch alle Ursachen) auf 5,1 Million fest.

Gerald Reitlinger, Autor der "Endlösung" erkennt die sechs Millionen ebenfalls nicht an. Er schätzt, daß die Zahl der jüdischen Kriegstoten ca. 4,6 Millionen sein könne, gab jedoch zu, daß diese Vermutung auf Fehlen verläßlicher Informationen beruhe.

Menschliche Seife?

Ist jemand ein "Holocaust-Leugner", wenn er sagt, daß die Nazis kein jüdisches Fett zur Herstellung von Seife verwendeten? Nach Abwägung aller Beweise (eingeschlossen eines tatsächlichen Stücks Seife, durch die Sowjets zur Verfügung gestellt), erklärte das Nürnberger Tribunal in seinem Urteil, daß "bei mehreren Gelegenheiten der Versuch gemacht wurde, bei der kommerziellen Herstellung von Seife das Fett von den Körpern der Opfer zu verwenden".

1990 jedoch schrieb Israel's offizielle "Yad Vashem" Holocaust Gedenk Agentur 'Geschichte um', als sie zugab, daß die Seifen-Geschichte nicht wahr sei.

"Historiker sind zu der Überzeugung gelangt, daß Seife nicht aus menschlichem Fett hergestellt wurde. Wenn so viele Menschen leugnen, daß der Holocaust jemals stattgefunden hat, warum ihnen etwas geben, das sie gegen die Wahrheit benutzen, können"?, sagte der Beamte des Yad Vashem, Shmuel Krakowski.

Wannsee-Konferenz?

Ist jemand ein "Holocaust-Leugner", wenn er nicht akzeptiert, daß die im Januar 1942 von deutschen Bürokraten abgehaltene "Wannsee-Konferenz" stattfand, um ein Programm für den systematischen Massenmord von europäischen Juden festzulegen oder abzustimmen? Wenn das stimmt, dann muß Israel's Holocaust-Historiker Yehuda Bauer sich irren - oder ein "Holocaust-Leugner" sein, weil er kürzlich erklärte:

"Die Öffentlichkeit wiederholt immer und immer wieder die alberne Geschichte, daß man in Wannsee die Hinrichtung von Juden beschloß." Nach Bauers Ansicht war Wannsee ein Treffen, jedoch "kaum eine Konferenz" und daß "nur wenig, von dem, was dort gesagt wurde, im Einzelnen durchgeführt wurde".

Vernichtungs-Politik?

Ist jemand ein "Holocaust-Leugner", wenn er sagt, daß es keinen Befehl von Hitler gab, die europäischen Juden hinzurichten? Es gab eine Zeit, während der die Antwort Ja gewesen wäre. Zum Beispiel schrieb Raul Hilberg in der Ausgabe von 1961 seiner Studie "Die Vernichtung der europäischen Juden", daß es von Hitler zwei Befehle für die Vernichtung der europäischen Juden gebe: Die erste vom Frühling 1941 und die zweite kurz danach. Aber Hilberg entfernte jegliche Erwähnung eines solchen Befehls aus den überarbeiteten 3 Bänden seines Buches, das 1985 herausgegeben wurde.

Wie der Holocaust Historiker Christopher Browning feststellte: In der neuen Ausgabe wurden alle Hinweise auf eine Entscheidung oder einen Befehl von Hitler für die "Endlösung" systematisch entfernt. Am Ende einer einzelnen Fußnote steht der einzige Hinweis: "Chronologie und Umstände weisen auf eine Entscheidung von Hitler vor dem Ende des Sommers hin". In der neuen Ausgabe wurden keine Entscheidungen getroffen und keine Befehle gegeben.

Das Fehlen eines echten Beweises für einen Hinrichtungs-Befehl hat zu einer Kontroverse beigetragen, die Holocaust Historiker in "Absichtler" und "Funktionalisten" teilt. Erstere behaupten, daß es eine vorsätzliche Hinrichtungs-Politik von Hitler gegeben habe, während Letztere der Ansicht sind, daß Deutschland's jüdische Kriegs-"Endlösung" Politik sich aus niedrigen Rängen je nach Umständen ergeben habe.

Aber der entscheidende Punkt ist der: Ungeachtet der Beschlagnahme von - wörtlich - Tonnen deutscher Dokumente nach dem Krieg, kann niemand auf dokumentierte Beweise für einen Hinrichtungs-Befehl, Plan oder ein Programm hinweisen. Dies wurde von Professor Hilberg 1985 während seiner Aussage in einem Prozeß gegen den deutsch-kanadischen Publizisten Zündel in Toronto zugegeben.

Auschwitz

Was also bedeutet "Holocaust-Leugnung"? Sicherlich würde eine Behauptung, daß die meisten Insassen von Auschwitz durch Krankheit und nicht durch systematische Hinrichtung in Gaskammern starben, "Leugnung" sein. Aber vielleicht auch nicht. Der jüdische Historiker Arno J.Mayer, Professor an der Princeton Universität, schrieb in seiner Studie von 1988 "Warum verdunkelte sich der Himmel nicht ?: Die 'Endlösung' in der Geschichte:"

"...Von 1942 bis 1945 starben sicherlich in Auschwitz, aber wahrscheinlich überall, mehr Juden aus sogenannten 'natürlichen Gründen' als aus 'unnatürlichen'. "

Sogar Schätzungen der Anzahl von Menschen, die in Auschwitz starben - angeblich das Hauptvernichtungs-Zentrum - sind nicht länger klar. In dem Nürnberg-Prozeß nach dem Krieg behaupteten die Alliierten, daß die Deutschen in Auschwitz vier Millionen Menschen vernichteten. Bis 1990 konnte man in Auschwitz auf Gedenktafeln lesen: "Zwischen 1940 bis 1945 litten und starben hier durch die Hände der Nazi-Mörder vier Millionen Menschen." Während eines Besuches des Lagers im Jahre 1982 stand Papst Johann Paul II vor diesem Denkmal und segnete die vier Millionrn Opfer. Ist es "Holocaust-Leugnung", diese vier Millionen Toten in Frage zu stellen? Heute nicht mehr.

Im Juli 1990 räumten sowohl die polnische Regierung als auch Israel's "Yad Vashem Holocaust Zentrum" ein, daß die Zahl von vier Millionen eine ungeheure Übertreibung war, und Hinweise darauf wurden entsprechend vom Auschwitz-Monument entfernt. Israelische und polnische Offizielle gaben eine vorläufige revidierte Zahl von 1.1 Million Opfern bekannt. In einem vieldiskutierten Buch über Auschwitz schätzte der französische Holocaust-Forscher Jean-Claude Pressac, daß während der Kriegsjahre dort insgesamt ca. 775.000 starben. Professor Mayer gibt bekannt, daß die Frage, wieviele wirklich in Auschwitz starben, offen bleibt.

In "Warum verdunkelte sich der Himmel nicht?" ("Why Did the Heavens Not Darken?") S. 366 schrieb er:

" - Viele Fragen bleiben offen. . . Wieviele Leichen wurden alles in allem in Auschwitz eingeäschert? Wieviele starben dort, alles zusammengenommen? Welche Nationalitäten, Religionen und ethnische Aufschlüsselung waren in diesem Commonwealth von Opfern? Wieviele von ihnen waren dazu verdammt, eines natürlichen Todes zu sterben, und wieviele wurden absichtlich umgebracht? Und was war der Anteil von Juden innerhalb der kaltblütig Ermordeten, die vergast wurden? Zur Zeit haben wir auf diese Fragen einfach keine Antworten."

Gaskammern

Wie ist es mit der Leugnung von Vernichtungs-"Gaskammern"? Auch hier macht Mayer eine überraschende Feststellung (auf Seite 362 seines Buches): "Quellen für die Studie der Gaskammern sind zugleich selten und unzuverlässig." Obwohl Mayer glaubt, daß solche Kammern in Auschwitz existierten, weist er darauf hin, daß das meiste von dem, was bekannt ist, auf eidesstattlichen Versicherungen von Nazi-Offiziellen und Henkern bei den Nachkriegs-Prozessen und auf den Erinnerungen von Überlebenden basiert. Diese Aussagen müssen sorgfältig übeerprüft werden, da sie durch subjektive Faktoren von großer Komplexität beeinflußt sein können.

Höss-Aussage

Ein Beispiel dafür könnte die Aussage von Rudolf Höss, einem SS-Offizier sein, der Kommandant von Auschwitz war. Um sein Urteil abzustützen, zitierte das internationale Militär-Tribunal in Nürnberg lang und breit aus seiner Aussage.

Es ist inzwischen erwiesen, daß Höss' äußerst wichtige Aussage ebenso wie seine sogenannte "Beichte" (die ebenfalls im Nürnberger Prozeß zitiert wurde), nicht nur falsch sind, sondern daß sie dadurch erreicht wurde, daß er fast zu Tode geschlagen wurde. Ebenso wurden Höss' Ehefrau und Kinder mit Tod und Deportation nach Sibirien gedroht. In seiner Aussage - die heute in keinem Gericht in den Vereinigten Staaten zugelassen würde - behauptete Höss, daß ein Hinrichtungs-Lager mit dem Namen "Wolzek" existierte. In Wahrheit hat es ein solches Lager nie gegeben. Er gab ferner an, daß während der Zeit, als er Kommandant von Auschwitz war, zwei-und eine-halbe Million Menschen vernichtet wurden und weitere ein-und-eine-halbe Million an Krankheiten starben. Heute hält kein gutbeleumdeter Historiker diese Zahlen mehr aufrecht. Höss war offensichtlich bereit, alles zu sagen, alles zu unterschreiben und alles zu tun, um die Folter zu beenden und zu versuchen, sich selbst und seine Familie zu retten.

Forensische Untersuchungen

In seinem Buch von 1988 fordert Professor Mayer dazu auf, "auf dem Tötungsgelände und in der unmittelbaren Umgebung" Ausgrabungen durchzuführen, um mehr über die Gaskammern zu ermitteln. Solche forensischen Studien wurden jedoch bereits durchgeführt. Die erste wurde 1988 durch den amerikanischen Hinrichtungs-Berater Fred A. Leuchter Jr. durchgeführt .

(Leuchter) führte eine forensische Examination auf dem Gelände der angeblichen Gaskammern in Auschwitz, Birkenau und Majdanek durch, um festzustellen, ob sie dazu benutzt werden konnten, wie behauptet, Menschen zu töten. Nach einer sorgfältigen Studie der angeblichen Tötungs-Einrichtungen schloß er damit ab, daß die Einrichtungen nicht als Mord-Gaskammern benutzt wurden und nicht hatten benutzt werden können. Darüber hinaus zeigte die Analyse von Proben, die Leuchter von den Wänden und Böden der angeblichen Gaskammern nahm, keinerlei oder nur minimale Spuren des aktiven Ingridient Zyklon B, das Ungeziefer-Vertilgungsmittel, das angeblich dazu benutzt wurde, um Juden in Auschwitz zu töten.

Eine geheime forensische Examination (und entsprechender Bericht), in Auftrag gegeben durch das Staats-Museum Auschwitz und durchgeführt durch das "Institut für forensische Forschung" in Krakau, bestätigte Leuchters Ergebnisse, daß nur minimale oder gar keine Spuren von Cyanid Compound in den Einrichtungen gefunden werden konnte, die angeblich Gaskammern gewesen waren. Die Signifikanz hiervon ist offensichtlich, wenn die Ergebnisse der forensischen Überprüfung der angeblichen Mord-Gaskammern mit den Ergebnissen der Auschwitz Desinfektions-Einrichtungen verglichen werden, wo Zyklon B dazu benutzt wurde, um Matratzen und Kleidung zu desinfizieren. Während keine oder nur geringe Spuren von Cyanide in den angeblichen Gaskammern gefunden wurden, wurden massive Spuren von Cyanide in den Wänden und Böden der Desinfektionseinrichtungen der Entlausungskammern gefunden.

Eine andere forensische Studie wurde von dem deutschen Chemiker Germar Rudolf durchgeführt. Auf der Basis seiner Examination auf dem Gelände und der Analyse der Proben, kam der betitelte Chemiker und Doktor-Kandidat zu dem Ergebnis, daß: "Aus chemisch-technischen Gründen fanden die Massen-Vergasungen mit Hydrocyanic Acid in den angeblichen "Gaskammern" in Auschwitz nicht statt. . . Die angeblichen Einrichtungen für Massenmord in Auschwitz und Birkenau waren für diesen Zweck nicht geeignet. . . "

Schließlich gibt es noch eine Studie des österreichischen Ingenieurs Walter Lüftl, einem respektierten Zeugen in zahllosen Gerichtsfällen und früherem Präsidenten von Österreich's professional Association der Ingenieure.In einem Bericht vom Jahre 1992 bezeichnete er die angeblichen Massen-Hinrichtungen von Juden in Gaskammern "technisch unmöglich".

Diskreditierte Perspektive

Darum: Durch was wird "Holocaust Leugnung" bestimmt? Diejenigen, die die strafrechtliche Verfolgung von "Holocaust- Leugnern" verlangen, scheinen noch immer in der Welt von 1946 zu leben, als die alliierten Offiziellen bei den Nürnberg Prozessen gerade ihr Urteil sprachen. Aber die Ergebnisse, zu denen das Tribunal kam, können nicht länger als gültig angesehen werden. Weil sie sich so stark auf solch unzuverlässige Beweise wie die Höss' Aussage stützten, sind einige der kritischsten Ergebnisse jetzt diskreditiert.

Aus eigennützigen Gründen versuchen mächtige spezielle Interessengruppen wichtige Diskussionen über die Holocaust-Geschichte als Taboo zu bestimmen. Aber die Wahrheit kann nicht auf ewig unterdrückt werden: Es gibt eine reale und wachsende Kontroverse über das, was mit den europäischen Juden während des II. Weltkrieges geschah. Dieses Ereignis sollte entschieden werden, wie alle großen geschichtlichen Ereignisse gelöst wurden: Durch freie Nachforschung und offene Debatte in unseren Journalen, Zeitungen und Klassenräumen.


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