Wir betrachten die befreiten Zonen aus militanter Sicht, also
aus der Sicht des politischen Aktivisten. Es geht keinesfalls darum, eigenständige
staatliche Gebilde oder ähnlichen Unsinn ins Leben zu rufen. Nein,
befreite Zonen bedeutet für uns zweierlei. Einmal ist es die Etablierung
einer Gegenmacht. Wir müssen Freiräume schaffen, in denen
wir faktisch die Macht ausüben, in denen wir sanktionsfähig
sind, d.h. wir bestrafen Abweichler und Feinde, wir unterstützen
Kampfgefährtinnen und -gefährten, wir helfen unterdrückten,
ausgegrenzten und verfolgten Mitbürgern. Das System, der Staat und
seine Büttel werden in der konkreten Lebensgestaltung der politischen
Aktivisten der Stadt zweitrangig. Entscheidender wird das Verhalten
derer sein, die für die Sache des Volkes kämpfen, unwichtig wird
das Gezappel der Systemzwerge sein. Wir sind drinnen, der Staat bleibt
draußen. Natürlich besitzen die Staatstragenden weiterhin alle
Möglichkeiten der Repression, von der Pistole und dem Wasserwerfer
bis zur Abhörwanze. Aber diese Waffen werden stumpf, sie werden entweder
nicht mehr eingesetzt, weil die Gegenmacht so groß geworden
ist, daß offene Unterdrückung nicht mehr machbar, weil unkalkulierbar
geworden ist oder aber der Einsatz der Unterdrückungsinstrumente wird
wirkungslos. Das gilt vor allem für psychologische Waffen (Abhörwanzen,
Erpressung, Existenzvernichtung, Hetze, Kriminalisierung usw.). Für
die Volkskämpfer sind derartige Repressionen irrelevant geworden,
entscheidend wird die Solidarität des Volkes, das Ansehen bei den
Mitkämpfern sein.
Als Corneliu Codreanu Anfang der zwanziger Jahre von den Marionetten des
rumänischen Regimes vor Gericht gezerrt werden sollte, meldeten sich
20.000 (in Worten zwanzigtausend!!) Verteidiger, um ihm beizustehen. Trotz
Terror, wüster Lügen und wilder Beschimpfungen weigerten sich
alle Geschworenen, Codreanu (er hatte zusammen mit seinen Kameraden
einen Verräter hingerichtet) schuldig zu sprechen. Der Freispruch
mündete in ein riesiges Volksfest, die Rückfahrt Codreanus in
seine Heimatstadt glich einem einzigen Triumpfzug. Obwohl das reaktionäre
rumänische Regime noch immer die Macht hatte, moralisch und geistig
hatte die Eiserne Garde eine solch enorme Gegenmacht aufgebaut,
daß eine Verurteilung Codreanus einen landesweiten Volksaufstand
zur Folge gehabt hätte. Und ganz entscheidend noch: jeder Rumäne,
dem Begriffe wie Würde, Mut und Anstand etwas bedeuteten stellte sich
auf die Seite der Nationalisten. Die Systembüttel fielen der totalen
Verachtung anheim, niemand wollte etwas mit ihnen zu tun haben, die Töchter
des Chefanklägers weigerten sich, weiterhin zusammen mit ihrem Vater
an einem Tisch zu sitzen, sie brachten Codreanu und seinen Kameraden Geschenke
ins Gefängnis. Diese Form der Gegenmacht ist stärker als
Tausende Maschinengewehre, Fernsehsender oder Wanzen.
Zweitens bedeutet für uns die Schaffung befreiter Zonen eine Klärung
unter allen revolutionären Gruppen. Indem wir die Vorherrschaft in
den Herzen und Köpfen der Menschen errungen haben, entlarven wir gleichzeitig
die extreme Linke, die NS-Nostalgiker, die Autonomen und weitere Artverwandte
als staatstragende Wirrköpfe. Diese werden sich nämlich in der
aufkommenden Panik, die unsere auch noch so winzigen Anfangserfolge bei
ihnen auslösen werden, flugs in die Arme des Staates werfen. Sie werden
das System um Hilfe anbetteln, unser Verbot fordern, uns närrische
Schimpfnahmen andichten. Kurz sie werden brav ihre Rolle als fünfte
Kolonne in den Reihen der Opposition spielen. Die Menschen in der befreiten
Zone werden sich aber kein X für ein U vormachen lassen und den genannten
Schreihälsen mit tiefer Verachtung begegnen.
Der Kampf für die Sache des Volkes ist ein langes und zähes Ringen um die Herzen und Hirne der Menschen. Die Volkskämpfer brauchen Bereiche, wo sie Kraft tanken, Zuversicht und Mut schöpfen können. In einem Meer der Dunkelheit brauchen sie Orte der Helle. Befreite Zonen sind aber auch Plätze, wo die Menschen unsere Worte an unseren Taten messen können. Sie sind Mikrokosmen der Gemeinschaft, die wir für alle anstreben. Befreite Zonen in unserem Sinn sind Bereiche, wo der zentrale Widerspruch unserer Zeit, nämlich der Widerspruch Identität/Entfremdung zugunsten der Identität aufgelöst wird. Es sind Orte der Geborgenheit, des Dazugehörens, der Wärme, der Solidarität. Sie sind Heimat für die Heimatlosen. Befreite Zonen sind sowohl Aufmarsch- als auch Rückzugsgebiete für die Nationalisten Deutschlands.
Je weniger wir von den Einrichtungen des Staates oder vom Staat und
seinen Bütteln abhängig sind, desto mehr nähern wir uns
einer Befreiten Zone. Eine Befreite Zone ist also nicht in erster Linie
geographisch definiert. Das soll durch einige Beispiele, die durchaus Vorbildcharakter
haben, erläutert werden. Es ist ein beliebtes Mittel westlicher "Demokratien",
Dissidenten und Andersdenkende nicht einzusperren oder deren Organisationen
zu verbieten, sondern man bedient sich der wirtschaftlichen Erpressung.
Abweichler werden in den finanziellen und wirtschaftlichen Ruin getrieben
bzw. es werden ihnen entsprechende Konsequenzen angedroht, wenn sie nicht
den Buckel krumm machen und kuschen. Das Stichwort "Berufsverbot"
ist dabei nur der plumpeste Versuch seitens des Systems, die Untertanen
zur Botmäßigkeit zu zwingen. Die Wirklichkeit sieht meistens
anders aus. Die Abweichler werden durch die Massenmedien so sehr verleumdet
und kriminalisiert, daß der Normalbürger, der sich zumeist kein
objektives Bild machen kann, möglichst nichts mit diesen "Chaoten",
"Rowdies", "Extremisten", "Neonazis", "Terroristen"
bzw. "Rechtsradikalen" zu tun haben will. Private Arbeitgeber
werden aus schierer Angst vor den Medien des Systems und in der Regel wider
besseres Wissen entsprechend titulierte Mitarbeiter entlassen. Obwohl
sie rein rechtlich das oft nicht können, ein Anlaß ist immer
und schnell gefunden. Die Berufsverbote in staatlichen Institutionen
wurden nicht deshalb eingeführt, um den Staat vor der Unterwanderung
zu schützen, sondern um das letzte Schlupfloch der Dissidenten - eben
den Staatsdienst, wo man Kraft des Gesetztes normalerweise unküdbar
ist - zu schließen. Damit hat es das System in den westlichen "Demokratien"
in der Tat erreicht, daß für tatsächliche Dissidenten
ein vollständiges Berufsverbot gilt.
Zumindest solange man sich öffentlich zum Abweichlertum bekennt.
Was man privat tut, ob man sich zuhause zehn Hitler- oder Stalinbüsten
in jedes Zimmer stellt, das interessiert niemanden, weil niemand es sieht.
Man kann also ohne weiteres privater Neonazi, Stalinist oder RAF-Fan sein,
solange man will. Der Staat versucht alles, um jede Form des Widerstandes
ins unverbindliche, ins Private und damit letztlich ins Unpolitische abzudrängen.
Oder in offenkundige Sackgassen zu lenken - es ist kein Zufall, daß
Autonome und private Neonazis offenkundig Narrenfreiheit genießen.
Noch weniger Zufall ist es, daß man entsprechende Klamotten bereits
im Kaufhaus erwerben kann. Was kann man gegen dieses teuflische System
tun? Man kann offen so weitermachen wie bisher und als Sozialfall enden.
Oder resignieren oder Kompromisse machen. Man kann aber auch versuchen,
sämtlichen Erpressungsversuchen zu entgehen, indem man sich selbst
zum Arbeitgeber macht. Man muß hier Sektoren abdecken, die vom Feind
nicht genutzt werden können.
Hierzu einige Beispiele:
Errichtung eines unabhängigen Buchladens, wo man auch Bücher
und Schriften, Aufkleber und Flugblätter kaufen kann, die man sonst
nirgends bekommt. Keine Angst, in jeder Region Deutschlands besteht eine
genügend große, freilich oft völlig isolierte Szene, so
daß sich ein solcher Laden rechnet. Oder eine Druckerei, eine Werbeagentur,
ein Reiseunternehmen für kleine Geldbeutel. Man kann "T-Hemden"
oder Schallplatten verkaufen, es gibt tausend und eine Möglichkeit,
aus dem System auszubrechen und Kohle zu verdienen, ohne daß
man sich ruiniert oder man zum Hampelmann des Systems wird. Und keine Angst,
wenn sich Euer Laden rumgesprochen hat, wenn Eure Qualität und Zuverlässigkeit
über dem Durchschnitt liegt, die Mund zu Mundpropaganda gegriffen
hat, dann werdet ihr Euch vor Aufträgen nicht mehr retten können.
Hinzu kommt das Stichwort der Vernetzung. Gleichgesinnte Initiativen,
die an verschiedenen Orten bestehen, müssen engen Kontakt halten,
voneinander wissen, einander helfen. vom Telefonkontakt über das Fax
bis zum Computer mit Modem - auch hier gibt es keine Grenzen.
In Leipzig wollen Aktivisten der nationalrevolutionären Position
ein fetziges, witziges und qualitativ hochstehendes Flugblatt machen. Statt
zu verzweifeln, weil man nicht einmal eine vernünftige Schreibmaschine
hat usw., wendet man sich an ein dem Netzwerk angeschlossenes Text- und
Graphikbüro. Dort ruft man an bzw. faxt hin, was man will. Und schon
hat man das druckfertige Exemplar - falls man faxen kann ist das eine Sache
von Stunden, nicht von Wochen oder gar Monaten. Drucken wird man
es dann über die dem Netzwerk angeschlossene Druckerei. Dann schickt
man das Flugi an andere Regionale Aktionsgruppen - und siehe da, es gefällt
auch den Leuten in Berlin und in Oberbayern. Das ist Vernetzung,
das ist eine befreite Zone, denn die Produktion dieses Flugblattes
kann durch nichts und niemanden aufgehalten werden.
Aber davon kann man doch nicht leben, wird eingewandt werden. Richtig,
wenn man sich nicht der nützlichen Idioten bedient. Es gibt zahllose
Gruppen in diesem Land, die zu dumm, zu faul sind, ein vernünftiges
Flugi zu produzieren. Die wissen jetzt, an wen sie sich, gegen natürlich
abzudrückende Kohle, zu wenden haben. Es gibt auch sonst viele Leute
(vom Fachgeschäft vor Ort bis zum Kaninchenzüchterverein), die
ein schnell produziertes, angemessen teures Flugblatt oder auch einen Speisezettel
oder eine Werbeschrift oder was weiß ich einem teuren, langsam produzierten
und zudem schlecht gemachten Äquivalent vorziehen, das von politisch
ungefährlichen Stümpern gemacht wird. Also noch einmal, unsere
Druckerei und unser Graphik- und Textbüro wird einmal von den Leuten
leben, die meinen, uns politisch nahezustehen und von ganz normalen Leuten,
die halt Qualität vorziehen. Anfangs wird es sicher nur wenige solcher
Einrichtungen geben, aber wenn die Vernetzung greift, der Erfolg sich rumspricht,
was oft sehr schnell geht und wir immer mehr Bereiche des stinknormalen
Lebens "auskoppeln" und zur befreiten Zone erklären
können, umso dichter wird das Netz, umso professioneller unsere Arbeit,
umso höher unser Ansehen. Das Stichwort befreite Zone muß
man noch auf zwei weitere Bereiche ausdehnen:
1. Die Straße. Aus militanter Sicht befinden wir uns dann in einer
befreiten Zone, wenn wir nicht nur ungestört demonstrieren
und Info-Stände abhalten können, sondern die Konterrevolutionäre
dies genau nicht tun können. Dazu muß man sich die Orte
genau auswählen. Es genügen zehn oder zwölf entschlossene
Revolutionäre und WIR bestimmen, was aus militanter Sicht in einer
Stadt ist und was nicht.
2. Das Wohngebiet. Revolutionäre dürfen nicht über das gesamte Stadtgebiet zerstreut wohnen, sondern sie sollten sich möglichst auf ein Wohnobjekt und einen Straßenzug konzentrieren, um vor Ort sichtbar Macht auszudrücken. Dann ist es unabdinglich, mit der ansässigen Wohnbevölkerung in intensiven Kontakt zu treten, den Leuten immer und überall zu helfen. Das ist übrigens der fundamentale Unterschied zu gleichgearteten Bemühungen der Linksextremisten. Während wir mit dem Volk uns solidarisieren, mit ihm kämpfen und siegen werden, versuchen sich die Genossen vom anderen Ufer von genau diesem Volk abzukoppeln, sie kämpfen gegen das Volk, weshalb sie verlieren müssen. Beispiele: Alten Leuten kann man beim Ausfüllen von Formularen helfen, sie beim Einkauf unterstützen, man kann Babysitter bei arbeitenden Ehepaaren oder alleinstehenden Müttern spielen, man kann den Garten in Ordnung bringen, die Straßen sauber und durch regelmäßige Nachtpatroullien sicher halten. Man kann gegen den Zuzug eines Supermarkts, die Vertreibung alteingesessener Mieter durch Miethaie, die Schließung des kleinen Eckladens, den Aufmarsch von Scheinasylanten und anderen Lichtgestalten oder den Bau einer Autobahn durch das Wohnviertel protestieren und agitieren. Man muß so handeln, daß man in einem Meer der Sympathie schwimmt, daß die "normalen" Bewohner für uns "die Hand ins Feuer legen". Dann wird dem Staat jede Form der Unterdrückung nicht nur nichts nutzen, sondern das genaue Gegenteil bewirken: die Menschen werden noch stärker in unsere Arme getrieben. Für die Menschen vor Ort werden wir und nicht anonyme politische Strukturen und arrogante Politiker und Bürokraten das Maß aller Dinge sein. Wir sind die Elite dieser Wohngegend, uns traut man zuerst, wir sind die Vorbilder und wir haben die Macht, die wir nicht mißbrauchen, eben weil wir sie wirklich und nicht nur fiktiv haben. Allerdings ist das soeben mühselig erkämpfte Ansehen sehr schnell wieder durch Unwürdige aller Spielarten zu verspielen. Weshalb wir auf die charakterlichen Eigenschaften unserer Mitkämpfer nicht genug Wert legen können.
Ist auf diese Weise einmal ein Straßenzug - es kann natürlich
auch ein kleines Dorf sein - zur befreiten Zone innerhalb einer
militant befreiten Stadt geworden, haben wir also konkrete Gegenmacht erobert,
dann wird sich dies rasend schnell herumsprechen. Dann hat der Staat nur
mehr zwei Möglichkeiten. Entweder er greift brutal durch und entlarvt
sich offen als die Diktatur, die er heimlich schon immer gewesen ist. Brutal
kann hier von Knast bis zu offenem Mord lauten (Beispiele sind hier die
Ermordung Codreanus 1938 oder die blutigen Terroranschläge Anfang
der 80er Jahre in Italien - beides angebliche Demokratien) so schafft er
aber die Märtyrer, mit deren Hilfe unsere "Enkel" umso leichter
kämpfen und siegen werden. Oder aber der Staat weicht zurück
- erst langsam, dann im Schweinsgalopp und schließlich in panikartiger
Flucht. Wir sehen also, wenn wir all unseren Idealismus, unsere Kraft,
unseren Glauben und unseren Mut konzentrieren, dann können wir nur
siegen und das Böse, den Weltstaat, vernichten. Aber der Kampf wird
äußerst hart sein, viele Rückschläge, manchen Verrat
und manche Überraschung - gute und böse - bringen. Viele werden
unseren leuchtenden Weg wieder verlassen, aber andere werden dazustoßen,
Verlorengeglaubte und Neugewonnene werden diese Lücken mehr als füllen.
Aus Rinnsalen werden Bäche, aus Bächen wird der große Strom,
der alles mit sich reißt, das sich der Sache des Volkes entgegenstemmt.
Und wir und Ihr könnt einmal voller Stolz sagen: Aber wir haben
die Quellen offengelegt! Wir haben das Gute in uns und im deutschen Volk
wiederentdeckt!
Wem der Schluß zu pathetisch war: Jede Revolution braucht, so
wie sie ihre Flagge und ihr Symbol braucht, ihr Pathos!