"Die Rahmengeschichte is "fiction"; die Argumente beider Seite sind natürlich nachprüfbar." Jürgen Graf, Fax sent to the Zundelsite August 3, 1996


X Ethnische Säuberung

Donnerstag, 16. Februar.

M. Lämple: Recht herzlich guten Morgen allerseits. Arturo hat am Schluss unserer Projektwoche die These aufgestellt, die Alliierten hätten die Holocaustpropaganda in der Nachkriegszeit fortgesetzt, um ihre eigenen Verbrechen zu vertuschen. Gebe ich deine Worte richtig wieder?

Arturo: Ja. Erinnern wir uns an den Artikel, den uns Frau Lämple vor einigen Wochen vorgelegt hat. Es ging, wie euch erinnerlich sein dürfte, um die Gewalttaten an den Deutschen östlich von Oder und Neisse. Ich stelle nun die Behauptung auf, dass der Hauptgrund, weshalb die Alliierten ihre Holocaust und Gaskammermärchen auch nach Kriegsende weitererzählten, in der Rechtfertigung der Annexion der deutschen Ostgebiete und der blutigen Massenvertreibung der dortigen Deutschen lag.

Max: Wie begründest du diese Behauptung?

Arturo: Sowohl die Sowjets als auch die Westalliierten hatten alles Interesse daran, Deutschland auf Kosten Polens zu verkleinern. Eine einigermassen plausible historische Rechtfertigung für derart ungeheuerliche Gebietsverschiebungen und die opferreiche Austreibung der angesessenen Bevölkerung gab es nicht, denn die 1945 Polen zugeschlagenen Gebiete waren urdeutsches Land.

Claudia: Um welche Gebiete handelt es sich konkret?

Willi: Wirf einen Blick auf diese Karte. Dort sind die 1945 von Polen annektierten Gebiete markiert (Illustration 17). Ihre Fläche beträgt über 100'000 km2, was der zweieinhalbfachen Grösse der Schweiz entspricht.

Claudia: Das Verhältnis zwischen Sowjets und Angelsachsen hat sich ja schon bald nach Kriegsende rapid verschlechtert. Weshalb waren da beide an einer Vergrösserung Polens auf Kosten Deutschlands interessiert?

Ingrid: Aus durchaus verschiedenen Gründen. Die UdSSR hat ja ihrerseits grosse Gebiete im Osten Polens geschluckt, wobei freilich darauf hingewiesen werden muss, dass diese keinesfalls urpolnisches Land waren. Polen hatte der jungen, durch den Bürgerkrieg geschwächten Sojwetunion nach dem Ersten Weltkrieg ein beträchtliches Territorium abgezwackt, das hauptsächlich von Ruthenen (d.h. Ukrainern) und Weissrussen bewohnt war, aber auch eine starke jüdische Minderheit aufwies. Nach dem Zweiten Weltkrieg holten sich die Sowjets diese Gebiete selbstredend zurück. Als Entschädigung bekamen die Polen dann die deutschen Ostgebiete, doch war dies ein vergiftetes Geschenk.

Marietta: Was meinst du damit?

Ingrid: Polen musste damit rechnen, dass ein erstarkendes Deutschland die geraubten Gebiete früher oder später zurückfordern würde. So wurde es an den verhassten östlichen Nachbarn gekettet, denn nur die Sowjetunion bot dauerhaften Schutz vor allfälligen deutschen Rückgabeforderungen.

Arturo: Die Westalliierten hatten ihre eigenen Gründe für eine territoriale Amputation Deutschlands. Deutschland war bereits zweimal in diesem Jahrhundert zur bedrohlichen wirtschaftlichen Konkurrenz geworden, und trotz der weitgehenden Zerstörung der deutschen Wirtschaft durch Krieg und Bombenterror musste damit gerechnet werden, dass es sich früher oder später erholen würde. So beschlossen die Westmächte, das Gebiet des lästigen Konkurrenten radikal zu verkleinern, und zwar zugunsten eines Landes, das ihnen nie und nimmer gefährlich werden konnte, weder militärisch noch wirtschaftlich.

Hanspeter: Dann waren die Polen also nur Schachfiguren im Spiel der Grossen.

Robert: Ganz genau. Schon 1939 waren sie nur Schachfiguren im Spiel der Engländer gewesen. Polen wurde damals in einen Krieg gegen Deutschland gehetzt, den es unmöglich gewinnen konnte, damit die Briten unter der heuchlerischen Losung "Für Polens Unabhängigkeit!" Deutschland den Krieg erklären konnten. Gleich danach war Polen vergessen. Die Angelsachsen haben ja auch nach dem 2. Weltkrieg keinen Finger gerührt, um Polen vor der kommunistischen Diktatur zu bewahren. Anders gesagt, das Selbstbestimmungsrecht der Polen war den Briten und Amerikanern ungefähr so wichtig wie das der Buschmänner und der Eskimos. Polen war für sie blosse Manövriermasse.

Max: Dann waren also für dich die Alliierten die Schuldigen an der Annexion der deutschen Ostgebiete und der Vertreibung, nicht die Polen selbst?

Marietta: Die Polen haben natürlich freudig genommen, was man ihnen als Geschenk anbot. Hätten sie die "Aussiedlung" der Deutschen so human vorgenommen, wie es damals möglich war, so könnte man ihnen allerlei mildernde Umstände zubilligen. Doch fällt die Verantwortung für die barbarische Grausamkeit, mit der die Vertreibung vonstatten ging, der polnischen Seite zu. Was 1945 und danach mit der deutschen Bevölkerung geschah, kann mit Fug und Recht als Völkermord bezeichnet werden...

Arturo: ... wobei man darauf um der Gerechtigkeit willen darauf hinweisen sollten, dass die übelsten Schlächter und Menschenschinder unter den Polen einer ganz bestimmten, vollkommen unslawischen ethnischen und religiösen Minderheit angehörten...

M. Lämple: Was soll denn das nun wieder heissen?

Arturo: Frau Lämple, unsere Arbeitsgruppe hat ein gewisses in Amerika erschienenes Buch gelesen, das ich Ihnen hiermit vorlege. Dank Ihrem ausgezeichneten Englischunterricht hatten wir wenig Mühe, es zu lesen. Der Titel lautet An Eye for an Eye (1), also Auge um Auge. Der Verfasser ist ein amerikanischer Journalist jüdischer Abstammung, John Sack. Er hat sieben Jahre lang intensive Recherchen über die Geschehnisse in Nachkriegspolen und den deutschen Vertreibungsgebieten gesammelt, Berge von Dokumenten durchgeforstet und zahlreiche Augenzeugen interviewt.

Hanspeter: Augenzeugen? Ich habe gemeint, ihr haltet nichts von Augenzeugenberichten, sondern akzeptiert nur Sach und Dokumentenbeweise. Sieht ihr nicht, dass ihr euch im Netz euer eigenen Widersprüche verfangt?

Ingrid: Moment mal, wir haben nie behauptet, Augenzeugenberichte seien grundsätzlich wertlos. Sie müssen, um glaubwürdig zu sein, lediglich logisch sein, miteinander übereinstimmen und mit der dokumentarischen Beweislage in Einklang stehen. Dies alles trifft auf die HolocaustZeugen nicht zu: Die jüdischen "Gaskammerzeugen" erzählen, hauptsächlich aus Rachsucht, allen erdenklichen Unsinn, und die Geständnisse deutscherseits waren erfoltert oder sonstwie erpresst. Die von John Sack gesammelten Tätergeständnisse sind hingegen ohne jeden Zwang oder Druck zustande gekommen, da keiner der Täter mit einem Prozess zu rechnen hatte, und die Augenzeugenberichte der überlebenden Opfer bestätigen nur, was wir grossenteils bereits aus Dokumenten wissen.

Max: Nun sagt bloss noch, dieser Sack sei ein Revisionist.

Ingrid: Es gab und gibt eine Handvoll mutige jüdische Revisionisten genannt seien vor allem der 1990 verstorbene Josef Gideon Burg (2) und der junge Amerikaner David Cole (3) , aber Sack gehört nicht dazu. Er schwatzt fortlaufend von den Gaskammern von Auschwitz und lässt kaum ein Klischee aus der antifaschistischen Mottenkiste aus. Wesentlich ist, was er über die 1945 und danach begangenen Massenverbrechen berichtet. Wir werden jetzt einige Auszüge aus seinem Buch vorlesen und uns dabei abwechseln. Sabine, fang du an!

Sabine: In diesem mächtigen Gebiet (d.h. den 1945 von Polen annektierten Regionen) unterhielt das Staatsbüro (die für die Verfolgung von "Nazis" verantwortliche Organisation) 1255 Lager für Deutsche, und in so gut wie jedem davon starben zwanzig bis fünfzig Prozent. Dies liess sich nicht geheimhalten. Viele Leute nahmen den Zug nach Berlin und meldeten dies auf der britischen und amerikanischen Botschaft, welche die Reporte in dicken Umschlägen nach London und Washington sandte. Offenbar las sie dort jemand, denn am Donnerstag, den 16. August 1945, meldete sich Winston Churchill im Unterhaus zu Wort und sagte: "Enorme Mengen (von Deutschen) sind spurlos verschollen. Es ist nicht auszuschliessen, dass sich eine Tragödie von riesenhaftem Ausmass hinter dem Eisernen Vorhang abspielt." Ein anderer Unterhausabgeordneter sagte: "Sind unsere Soldaten DAFÜR gestorben?", und im Congressional Record von Freitag, dem 2. August, schrieb ein amerikanischer Senator: "Nach den Schrecken der Nazikonzentrationslager hätte man erwarten müssen, dass so etwas nie wieder geschehen würde. Doch leider..." Der Senator berichtete von Prügelorgien, Erschiessungen, Wasserfolter, aufgeschnittenen Adern, "an Zimmerdecken zerschlagenen Gerhirnschalen" in den Konzentrationslagern des Büros (S. 111).

Marietta: Der Leiter des Büros, das die 1255 Konzentrationslager für "Nazis", so die Tarnbezeichnung für Deutsche, unterhielt, hiess Jacob Berman, womit allfällige Fragen nach seiner Herkunft beantwortet wären. Unter seinen Untergebenen fanden sich Namen wie Lola Potok Ackerfeld, Itzak Klein, Adela Glickman, Moshe Grossman, Shimon Nunberg, Salek Zucker, David Feuerstein, Ayzer Maka, Aaron Lehrman, Jadzia Gutman Sapirstein, Shlomo Singer, Chaim Studniberg, Hanka Tinkpulver, Shlomo Morel, Efraim Lewin, Moshe Maka, Barek Eisenstein, Major Frydman, Jacobowitz, Mordechai Kac, Moshe Kalmewicki, Jozef Kluger, Nachum Salowicz, Moshe Szanjwald und Schmuel Kleinhaut (S. 182/183). Kommentar überflüssig.

Hanspeter: Das ist tendenziös! Unter den Juden finden sich wie unter jedem anderen Volk schwarze Schafe, und so gab es im "Büro" eben auch ein paar Juden. Willi: Ein paar? Hör dir an, was John Sack berichtet: Barek Eisenstein schätzte, dass 90% der Juden im Büro von Kattowitz ihre Namen polonisierten (...) Pinek Maka, 1945 Staatssicherheitssekretär für Schlesien, schätzte, dass 70 bis 75% der Offiziere in Schlesien Juden waren; Barek Eisensteins Schätzung lautete auf 75% oder mehr, diejenige Moshe Makas auf "vielleicht" 70 oder 75%. 1990 sagte der polnische Vizejustizminister Jozef Musial: "Ich rede ja nicht gerne darüber, aber die meisten Offiziere des Büros in ganz Polen waren Juden." (...) Unter den jüdischen Lagerkommandandanten befanden sich Major Frydman in Beuthen, Jacobowitz in einem unidentfizierten Lager, Shmuel Kleinhaut in Myslowitz, Efraim Lewin in Neisse, Shlomo Morel in Schwientochlowitz, Oppeln und Kattowitz, und Lola Potok Ackerfeld in Gleiwitz. Czeslaw Geborski, Kommandant von Lamsdorf, war wohl ein Katholik, aber ich habe von keinem anderen nichtjüdischen KZChef gehört (S. 183). Ein paar schwarze Schafe, Hanspeter?

Arturo: Du hast doch unlängst noch behauptet, nach dem Krieg seien in Polen nur noch ein paar tausend Juden am Leben gewesen. Eigentlich komisch, dass sich unter diesen "paar tausend" Juden Folterknechte und KZSchinder in dermassen grosser Zahl befanden, nicht?

Claudia: Erfreulicherweise hat sich der Vizejustizminister des demokratischen Polen ja von den damals geschehenen Schandtaten distanziert. Offenbar verurteilt er die Untaten an den Deutschen.

Marietta: Hoffen wir, dass das stimmt. Vielleicht hat er das "Büro" allerdings nur deshalb verurteilt, weil diese Verbrecherorganisation auch massenweise antikommunistische Polen eingesperrt, gefoltert und ermordet hat.

Robert: Dies war einer der Hauptgründe für die Judenfeindschaft im Nachkriegspolen, die 1968 dazu führte, dass ein Grossteil der noch in Polen lebenden Juden hinausgeekelt wurde. Ich zitiere weiter aus Sacks Buch: Die Deutschen in Schwientochlowitz versuchten, die Aussenwelt zu unterrichten. Ein Mann ging zum Stacheldraht und schrie: "Dieser Ort ist die Hölle!" Er wurde getötet. Ein Mann, der Botschaften aus dem Lager schmuggelte, wurde gefoltert, aber ein Hitlerjunge aus Gleiwitz entkam. Um drei Uhr morgens verbarg er sich in der Männerlatrine, um sechs entfloh er mit einer Equipe von Bergleuten, doch Shlomo fand ihn in Gleiwitz und fuhr ihn persönlich nach Schwientochlowitz zurück (...) Die Wächter schlugen den Jugen mit den Eisenstangen, an denen man die Suppenschüsseln zu tragen pflegte, zu Brei, und danach hat keiner wieder einen Ausbruchsversuch unternommen. Ein Mann wurde immerhin freigelassen, ein Mann, der in Auschwitz gewesen war und nun sagte: "Ich wäre lieber zehn Jahre in einem deutschen Lager als einen Tag in einem polnischen." Tag und Nacht hörte die Zivilbevölkerung in Schwientochlowitz die Deutschen schreien, und ein katholischer Priester, ein alter, sanfter und gutherziger Mann, wollte die Welt auf sie aufmerksam machen. Er nahm einen Zug nach Berlin, suchte einen britischen Offizier auf und schüttete ihm sein Herz aus. Der Offizier schickte dann einen "melancholischen Bericht" per Diplomatenpost nach London: "Ein aus Schlesien stammender Priester ist in Berlin gewesen. Ich kenne ihn seit vielen Jahren, und ich halte ihn für völlig vertrauenswürdig. Er ist ein Mann, der bei Tag und Nacht stets bereit war, einem Opfer des Naziregimes zu helfen." Der Offizier meldete weiter, was das Büro mit den Deutschen tat: "Polnische Beamte haben gesagt: 'Warum sollten sie nicht sterben?' Die Konzentrationslager sind nicht abgeschafft, sondern von den neuen Machthabern übernommen worden. In Schwientochlowitz müssen Gefangene, die nicht totgeprügelt werden, Nacht für Nacht in kaltem Wasser stehen, bis sie sterben." Dies stimmte, denn Shlomos Strafzelle war eine Wasserzisterne (S. 109).

Willi: Über das Lager Schwientochlowitz berichtet der Jude John Sack weiter: Die Wächter benutzten Keulen, Bettbretter, Stangen und die Krücken der Deutschen, um den Deutschen ihre fünfzehn Hiebe zu verabreichen. Manchmal verwechselten sie die Prügel mit der Todesstrafe, indem sie einen Deutschen an Armen und Beinen packten und seinen Kopf wie einen Prellbock gegen die Wand schlugen (...) Die Todesrate war enorm hoch, doch Shlomo wusste, dass neben den 600 "Nazis" in den braunen Baracken immer noch 1800 männliche und 600 weibliche "Kollaborateure" lebten. Er selbst rührte letztere nicht an (nur die Leute in den braunen Baracken rührte er an), doch die Wächter begannen sie alle zu verprügeln: wenn sie nicht grüssten, wenn sie nicht auf polnisch "Jawohl, mein Herr" sagten, wenn sie im Friseurschuppen ihre Haare nicht auflasen, wenn sie ihr Blut nicht aufleckten (...) Die Wächter vergewaltigten die deutschen Frauen; eine Dreizehnjährige wurde dabei schwanger , und sie richteten ihre Hunde darauf ab, die deutschen Männer auf Kommando in die Genitalien zu beissen. Und doch waren noch dreitausend übrig, und Shlomo hasste sie noch mehr, als er es im Februar getan hatte, weil sie nicht willfährig starben (...) Endlich kamen die Läuse Shlomo im August zur Hilfe. Ein Mann erkrankte an Typhus, die anderen Männer in seinem Bett starben auch, und das Fieber verbreitete sich in Windeseile in Shlomos Lager (...) Nach kurzer Zeit waren drei Viertel der Deutschen in Shlomos Lager tot, und Shlomo verkündete: "Was die Deutschen in Auschwitz in fünf Jahren nicht geschafft haben, ist mir in Schwientochlowitz in nur fünf Monaten gelungen" (S. 106/107).

Arturo: Im Todeslager Lamsdorf ging es wie folgt zu: Tag für Tag erhielt Czeslaw eine Liste mit den Namen der gestorbenen Deutschen, und er sagte jeweils: "Warum so wenige?" (...) Die unglücklichsten Deutschen dort waren die Frauen von Grüben. Während des Krieges hatte die SS eine Anzahl von Polen, fünfhundert Leichen waren es, in einer grossen Wiese bei Lamsdorf begraben, aber Czeslaw hatte gehört, es seien 90'000 gewesen, und er befahl den Frauen von Grüben, sie auszugraben. Die Frauen taten dies, und es wurde ihnen übel, als die schwarzen, wie Unrat aussehenden Leichen zum Vorschein kamen. Ihre Gesichter waren verfault, ihr Fleisch verrottet, aber die Wächter, Psychopathen, die oft eine deutsche Frau Urin oder Blut trinken oder Menschenkot essen liessen oder einer Frau einen Fünfmarkschein in die Vagina steckten und dann anzündeten, riefen den Frauen von Grüben zu: "Legt euch zu ihnen hin." Die Frauen taten wie befohlen, und die Wächter schrien: "Umarmt sie! Küsst sie! Treibt es mit ihnen!" Mit ihren Gewehrkolben schlugen sie die Frauen auf den Hinterkopf, bis ihre Augen, Nasen und Münder tief im Brei der Leichengesichter steckten (...) Es gab keine Duschen an jenem Ort, und da es sich bei den Leichen offenbar durchwegs um Typhusopfer handelte, starben 64 der Frauen von Grüben an dieser Krankheit (...) Czeslaw ging zum Jüdischen Klub, zwei Zimmern in einem zweiten Stockwerk in der Rüppelstrasse, denn alle seine Freunde waren Juden, obgleich er darauf bestand, dass ER ein polnischer Katholik war (...) Fast 20% der Deutschen in Lamsdorf (1576 von insgesamt 8564 Männern, Frauen, Jungen, Mädchen und Säuglingen) schafften es allerdings, irgendwie zu überleben (S. 130/131).

M. Lämple: Um Gottes willen, hört auf damit, mir wird schlecht.

Ingrid: Nein, es geht noch weiter. Im KZ Myslowitz in der Nähe von Kattowitz sagten die jüdischen AuschwitzÜberlebenden zu den Deutschen: "Singt!" "Was sollen wir denn singen?" "Singt igendwas, sonst erschiessen wir euch." Die Deutschen sangen das eine Lied, das sie alle im Kindergarten gelernt hatten: "Alle Vögel sind schon da..." "Ihr Schweine", schrien die Juden, wobei sie die Deutschen auspeitschten, und Tag für Tag starben in Myslowitz 100 Häftlinge (S. 110).

M. Lämple: Hört auf, habe ich gesagt.

Arturo: Nein. Der stellvertretende Lagerleiter von Lamsdorf (der Jude Chaim Studniberg) legte eines Tages in einer deutschen Baracke Feuer und schrie "Sabotage!", und als die deutschen Frauen Sand zusammenrafften, in ihren Schürzen zur Brandstelle trugen und in die lodernden Flammen warfen, stiess er die schreckerfüllten Frauen ins Feuer. Die Wächter klemmten einmal den schwarzen Bart eines Deutschen in einen Schraubstock, zogen diesen an und steckten den Mann daraufhin in Brand (S. 130).

Sabine: Noch eine Passage über das, was mit den Deutschen in der Tschechoslowakei geschehen ist: Ein Freund (von Pinkus) war in Prag, wo er bei der tschechoslowakischen Staatssicherheit arbeitete. Diese war aus Pinkus unbekannten Gründen von Stalin ebenfalls mit Juden überflutet worden. Sein Freund hatte zu Pinkus gesagt: "Komm mit" und ihm eines der dortigen Gefängnisse für Deutsche gezeigt. Es wies fünf Stockwerke auf, und die Deutschen, die Pinkus dort zu Gesicht bekam, hielten sich nicht in den Zellen, sondern im Treppenhaus auf. Die Deutschen Knaben, Mädchen, Männer und runzlige Greisinnen rannten hysterisch die Treppe hoch und kehrten, wenn sie oben angelangt waren, wieder nach unten zurück hinauf, hinab, hinauf, hinab. Fiel ein Deutscher oder eine Deutsche zu Boden, so hielten die anderen nicht an, sondern rannten über seinen oder ihren sterbenden Leib. Alle Deutschen waren nackt, und die Tschechen in allen fünf Stockwerken riefen ihnen zu: "Schneller, ihr deutschen Schweine, ihr Herrenrasse! Heil Hitler!", und wenn sie stolperten, sausten die Gummiknüppel auf sie nieder und hetzten sie weiter (S. 96). Reicht es, oder sollen wir weiter zitieren, was der Jude John Sack im Verlauf seiner siebenjährigen Recherchen ermittelt hat?

Claudia: Es reicht völlig. (Schweigen).

Ingrid: Hunde, die darauf abgerichtet werden, Männer in die Genitalien zu beissen; nackte Menschen, die herumgehetzt und dazu mit Gummiknüppeln verprügelt werden; Auspeitschungen und Morde zum Klang von Musik; Verbrennungen bei lebendigem Leib all das kennen wir doch aus der HolocaustGreuelpropaganda...

M. Lämple (düster): Eure Schlussfolgerungen dürften hinreichend deutlich sein...

Marietta: Sind sie auch. Was SIE den Deutschen angetan haben, schieben sie ihren Opfern in die Schuhe.

Sabine: Lamsdorf, Myslowitz, Schwientochlowitz usw. waren eigentliche Vernichtungslager, denn dort wurde planmässig gemordet, und zwar auf teils unvergleichlich grausamere Art und Weise, als in den Nazigaskammern gemordet worden wäre, hätte es sie gegeben. Hingegen gingen selbst in den schlimmsten deutschen Konzentrationslagern wie Mauthausen und Auschwitz fast alle Sterbefälle auf mehr oder weniger natürliche Ursachen wie Krankheit oder in der letzten Kriegsphase auf Hunger zurück. Nur ein verschwindend geringer Teil der dort umgekommenen Häftlinge wurde hingerichtet oder ermordet.

Arturo: Nicht wahr, Frau Lämple, über die "Augenzeugenberichte" eines Elie Wiesel und eines Simon Wiesenthal konnte man wenigstens noch lachen, aber über diese nicht mehr.

M. Lämple: Wie sicher seid ihr eigentlich, dass der Inhalt des Buchs von John Sack stimmt? Willi: Zunächst einmal: Wie wir von einer seriösen britischen Journalistin vernommen haben, sind die Totenbücher der betreffenden Lager heute in Polen wenigstens teilweise einsehbar (4). Demnach wäre wenigstens die Anzahl der Todesfälle nachprüfbar, wenn auch nicht unbedingt die Todesursache, denn ich nehme ja wirklich nicht an, dass Schmuel Kleinhaut bei den in Myslowitz zu Tode gepeitschten Deutschen als Todesgrund "Auspeitschung" eintragen liess.

Marietta: Im Fall Lamsdorf decken sich die Angaben Sacks voll und ganz mit einer bereits anno 1977 erschienenen Schrift, die aus der Feder des Lagerarztes Hans Esser stammt (5). Laut Esser wurden insgesamt 8064 Deutsche in dieses Schreckenslager verschleppt. Davon seien 6488 gestorben. In 3578 Fällen sei der Tod ärztlich festgestellt worden, in 2090 Fällen liegt eine Bestätigung durch Krankenpersonal und Bestatter vor, und weitere 820 Todesfälle wurden dem Autor von Angehörigen oder Bekannten gemeldet (6). Die Gesamtopferzahl entspricht recht genau der von Sack genannten. Ferner werden in Essers Buch deutsche Überlebende zitiert, welche die von Sack geschilderten Folterungs und Tötungsmethoden bestätigen. Wenn man von einer Fälschung ausgeht, hätte Esser zunächst ein aus gefälschten Zeugenaussagen bestehendes Machwerk zusammengeschrieben; der USJude Sack hätte dann anderthalb Jahrzehne später von Esser abgeschrieben und den von ihm interviewten, damals als Wächter in Lamsdorf tätigen Juden, Dinge in den Mund gelegt, die sie niemals gesagt haben. Ist das wahrscheinlich?

M. Lämple: Nein.

Max: Wie kann man sich näher über die Vertreibung und die damit verknüpften Greuel an den Deutschen informieren?

Ingrid: Ich nenne einige Buchtitel. Ein Standardwerk ist die vielbändige, vom früheren Bundesministerium für Vertriebene erstellte Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus OstMitteleuropa (7). An dieses Riesenwerk werden sich nur Spezialisten wagen. Vom juristischen Aspekt aus behandelt das von Dieter Blumenwitz herausgegebene Werk Flucht und Vertreibung (8) die Geschehnisse jener Jahre. Da dir aber wohl eher an einer kurzen, handlichen und doch zuverlässigen Übersicht gelegen sein dürfte, empfehle ich dir Heinz Nawratils Die Deutschen Nachkriegsverluste (9) sowie Anmerkungen zur Vertreibung der Deutschen aus dem Osten (10) von Alfred Maurice de Zayas, einem spanischstämmigen USHistoriker.

Hanspeter: Mich würde interessieren, in welchen Grössenordnungen sich die Verluste der deutschen Zivilbevölkerung durch die Vertreibung bewegen.


Fortsetzung . . .